Sebastian Vettel auf Platz eins - in Monza! Das gab es seit seinem Sensationssieg im Toro Rosso 2008 nicht mehr. Nun fuhr Vettel im zweiten Training auf den weichen Reifen in 1:24,010 Minuten die schnellste Zeit.
Normalerweise bedeutet das Tagesbestzeit - diesmal aber nicht. Denn in der ersten Session legte Lewis Hamilton im McLaren auf den härteren Reifen eine Zeit von 1:23,865 Minuten hin - beeindruckend.
Umso mehr, wenn man bedenkt, dass Hamilton im zweiten Training seine deutlich schnellste Runde auf den weichen Reifen abbrechen musste. Also keine Augenwischerei: Hamilton war auf beiden Reifenmischungen der schnellste Mann des Tages. Und er brauchte für seine Zeiten nur halb so viele Runden wie der Weltmeister.
Ferrari enttäuscht
Das wird natürlich auch Vettel bei der Datenanalyse schnell erkennen und wissen, dass McLaren nach momentanem Stand die größte Bedrohung im Kampf um Sieg und Podestplatz im vom Red Bull ungeliebten Monza ist.
"Das Bild ist ein bisschen verzerrt. Alles in allem fühlt sich das Auto aber auf einer Strecke, die uns nicht so gut liegt, gut an. Es herrscht Zuversicht", sagte Vettel.
Ferrari konnte die Form des vergangenen Jahres und die damit verbundenen enormen Erwartungen der Tifosi nicht erfüllen. Felipe Massa und Fernando Alonso belegten nur die Plätze vier und fünf. Sie waren auf den weichen Reifen rund eine halbe Sekunde langsamer als Hamilton auf den härteren.
Schumacher starker Dritter
Im direkten Vergleich mussten sich die Roten auch noch Michael Schumacher geschlagen geben. Er fuhr im Mercedes im ersten Streckensektor allen auf und davon und brachte am Ende die drittschnellste Zeit über die Ziellinie.
Sein Teamkollege Nico Rosberg konnte keine Runde mit leichtem Auto drehen, weil er lange Zeit an der Box stand. KERS musste ausgewechselt werden. "Nico hat sich ausschließlich auf die Rennabstimmung konzentriert. Seine Zeiten wie auch die von Michael waren sehr konstant. Das ist gut. Ich denke, wir haben eine gute Basis", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Wie Rosberg schafften es auch die verbliebenen Deutschen Adrian Sutil, Timo Glock und Testfahrer Nico Hülkenberg nicht in die Top Ten.