Sebastian Vettel reicht zwar ein lächerlicher Punkt zum zweiten WM-Titel, aber wenn er ihn in Suzuka schon holt, dann doch bitte mit Stil, also mit einem Sieg.
So einfach, wie er sich das erhofft, wird es aber nicht werden. Denn im Training lief bei weitem nicht alles nach Plan. Los ging es mit einem Ausritt ins Kiesbett am Ende der ersten Session. Vettel demolierte sich dabei den Frontflügel. "Das war ein guter Weckruf für mich, der mich daran erinnert hat, dass man hier in Suzuka jede Sekunde 100 Prozent konzentriert sein muss", sagte Vettel.
Zwar konnte er in der zweiten Session wieder ganz normal testen, aber von der Red-Bull-Dominanz der letzten beiden Jahre war immer noch nichts zu sehen. Vettel belegte in 1:32,095 Minuten den dritten Rang vor Mark Webber.
Button schneller - aber nicht mit vollen Tanks
Schneller waren Jenson Button und Fernando Alonso. Button, der letzte verbliebene theoretische WM-Rivale von Vettel, fuhr sowohl im ersten als auch im zweiten Training Bestzeit. In 1:31,901 Minuten knackte er als einziger Pilot die 1:32er Marke.
Auf den Long-Runs mit den weichen Reifen, die am Ende des Trainings anstanden, drehte sich das Bild dann aber. Red Bull konnte die schnellsten Zeiten fahren. Vettel und Webber waren mehr als eine Sekunde schneller als die Konkurrenz.
Mercedes stark - heftige Abflüge
Mercedes konnte mit vollen Tanks ähnlich schnell fahren wie Ferrari und McLaren und war auch mit leichten Autos ganz gut dabei. Michael Schumacher wurde mit acht Zehnteln Rückstand auf Button Sechster, Nico Rosberg mit knapp 1,1 Sekunden Rückstand Siebter. Adrian Sutil kam im Force India auf Rang zwölf, Timo Glock im Virgin auf Platz 19.
Spektakuläre Bilder lieferten Rubens Barrichello und Kamui Kobayashi. Barrichello drehte sich vor der Degner-Kurve, in der auch Vettel seinen Ausritt hatte, wild in die Reifenstapel und zerstörte seinen Williams. Kobayashi flog bei mehr als 300 km/h in der R130 ab, hatte aber großes Glück, nirgends anzuschlagen.