Vettel musste um gerade einmal 167 Tausendstelsekunden dem britischen McLaren-Piloten (1:13,392 Minuten) den Vortritt lassen, der beim Großen Preis von Brasilien mit einem besonderen Helmdesign an den legendären Brasilianer Ayrton Senna erinnerte. Hamilton scheint der Sieg in Abu Dhabi noch einmal einen richtigen Push gegeben zu haben.
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"Heute morgen war es noch nicht so gut, am Nachmittag haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Es war heute sehr heiß und die Strecke daher auch sehr schmierig. Ich glaube, wir müssen noch einen Schritt nach vorne machen. Die Bedingungen sind natürlich noch ein großes Fragezeichen", erklärte Vettel.
Nebenbei sorgte er im ersten freien Training mit Bildern einer neuen Helmkamera für ein Highlight. "So sieht man einmal, wie sehr man durchgeschüttelt wird. Manche Leute stellen sich das wie eine Sonntagsfahrt vor. Es ist aber vielleicht nicht ganz so", meinte Vettel dazu.
Mercedes konnte mit den weichen Reifen in der zweiten Session überraschenderweise am meisten zulegen, der starke Schumacher übernahm zwischenzeitlich sogar die Führung und war am Ende als Fünfter zweitbester Deutscher.
"Wir hatten einen ziemlich guten Tag und waren in der Lage, uns konstant durch unseren Plan zu arbeiten, selbst wenn die Strecke rutschig war. Die Rundenzeiten liegen hier traditionell sehr eng zusammen, wir müssen mal abwarten, was wir im Qualifying erreichen können", sagte Schumacher.
Starker Sutil
Sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg wurde Achter unmittelbar vor einem überzeugenden Adrian Sutil im Force-India-Mercedes, für den es am Sonntag noch um den Sprung in die Top 10 der Abschlusswertung geht.
Dafür müsste er in den Punkterängen landen, holt er vier Punkte mehr als Renault-Pilot Witali Petrow, kann er sogar noch auf Rang neun klettern.
Dennoch ist seine Zukunft noch offen, bei Force India könnte er seinen Platz an Testfahrer Nico Hülkenberg verlieren, der am Freitag in der ersten Session ran durfte.
Sowohl Hülkenberg als auch Sutil waren schneller als Teamkollege Paul di Resta, Sutil nahm dem Schotten sogar fast 0,7 Sekunden ab. Virgin-Pilot Timo Glock kam nicht über Rang 22 unter den Stammfahrern hinaus und war sogar langsamer als Rookie Jerome D'Ambrosio.
Enge Abstände
Mark Webber präsentierte sich am Freitag als Schnellster der ersten Session und insgesamt Dritter auf Augenhöhe mit dem Weltmeister. Ein weiterer Trost für den Australier, der im Gegensatz zu Vettels bislang elf Siegen noch ohne GP-Erfolg 2011 ist, könnte unterdessen die Auszeichnung für die meisten schnellsten Runden sein, die er nach dem Training erhielt.
Sechsmal war der Australier der schnellste Mann auf der Strecke und ist damit am Sonntag nicht mehr einzuholen, weder von Vettel noch von Button oder Hamilton, die alle lediglich auf drei schnellste Runden kommen.
Ferrari-Pilot Fernando Alonso, der in der ersten Session einen Motorschaden zu beklagen hatte, kämpfte sich trotz Problemen mit der Balance am Ende förmlich noch auf Rang vier. Es ging insgesamt bemerkenswert eng zu - so lagen gleich neun Fahrer innerhalb von weniger als 0,8 Sekunden.
Hamilton war mit dem McLaren wenig überraschend in den schnellen Abschnitten top, dafür glänzte Vettel mit seinem Red Bull im kurvenreichen Mittelsektor. Kurzum: Es sollte noch mal ein spannendes Wochenende werden. Vor allem, wenn der Wetterbericht stimmt und der Regen kommt.