Der 25 Jahre alte Grosjean, der in diesem Jahr den Titel in der GP2-Serie geholt hatte, hat im Kampf um das zweite Lotus-Cockpit neben dem "Iceman" die bisherigen Renault-Stammpiloten Witali Petrow (Russland), der eigentlich noch einen Vertrag hatte, und Bruno Senna (Brasilien), den Neffen des dreimaligen Weltmeisters Ayrton Senna, ausgestochen.
"Ich freue mich sehr. Ich fühle mich sehr geehrt, diese Chance zu erhalten", sagte Grosjean, der bereits seinen zweiten Anlauf in der Formel 1 nimmt.
2009 hatte er bei Renault den Platz des nach dem Unfall-Skandal von Singapur entlassenen Brasilianers Nelson Piquet junior übernommen, in seinen sieben Rennen aber nicht überzeugt. Für 2010 wurde er durch Petrow ersetzt.
In den letzten zwölf Monaten sei Grosjean aber als Rennfahrer in der GP2 und Ersatzmann bei Renault sehr gereift, erklärte Teamchef Eric Boullier.
Nähe zu Mineralölkonzern hilft
Neben seinem Titelgewinn in der GP2 dürfte dem Franzosen bei seiner Rückkehr auch die Nähe zu einem französischen Mineralölkonzern geholfen haben, der seinen Vertrag mit dem Team parallel verlängerte und am Freitag gemeinsam mit dem Rennstall die Verpflichtung von Grosjean verkündete.
Die Rückkehr des Finnen Räikkönen, Weltmeister 2007 mit Ferrari und zuletzt zwei Jahre in der Rallye-WM unterwegs, hatte der künftige Lotus-Rennstall in der vorigen Woche verkündet.
"In der vorigen Woche habe ich erklärt, dass das Team am Beginn eines neuen Zyklus steht. Romain als Stammpilot neben Kimi zu verkünden, ist eine großartige Nachricht und wird uns helfen, unser Ziel von der Rückkehr an die absolute Spitze zu erreichen", sagte der Luxemburger Gerard Lopez, dessen Holdinggesellschaft Genii Hauptanteilseigner des Teams ist.
Der Rennstall wird zudem 2012 nicht mehr den Namen des Vorbesitzers Renault tragen, der sich komplett auf die Rolle des Motorenlieferanten, unter anderem auch für das Weltmeisterteam Red Bull, zurückzieht.