Vettel: "Regelwahnsinn ist unsinnig"

Von Adrian Bohrdt
Sebastian Vettel ist mit den neuen Regeln alles andere als zufrieden
© getty

Weltmeister Sebastian Vettel sowie dessen Rennstall Red Bull haben sich klar gegen die beschlossenen Änderungen in der Formel 1 ausgesprochen. Die neuen Regeln seien unsinnig und würden unter Umständen dafür sorgen, dass harte Arbeit nicht mehr belohnt würde.

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Schon ab der kommenden Saison wird das letzte Rennen in Abu Dhabi doppelt bepunktet. Die Formula-One-Commission und die F1-Strategy-Group, zu der die Teams Red Bull, Mercedes, Ferrari, McLaren, Williams und Lotus, Vertreter des Formula-One-Managements (FOM) von Bernie Ecclestone und des Automobilweltverbands FIA gehören, wollen so die WM bis zum Schluss spannend gestalten.

Für Vettel ist die Änderung ein Eklat, wie er der "Sport Bild" erklärte: "Man stelle sich mal vor, am letzten Bundesliga-Spieltag gäbe es plötzlich doppelte Punktzahl. Das ist unsinnig und bestraft diejenigen, die eine ganze Saison lang hart gearbeitet haben."

Red Bull überstimmt

Vettel selbst schätzt die Traditionen der Fomel 1 und hat kein Verständnis für die neue Regel: "Fahrer, Fans und Experten sind entsetzt. Kaum jemand kapiert den Regelwahnsinn um die doppelten Punkte."

Wie die "Sport Bild" weiter berichtet, haben Ecclestone und Fia-Präsident Jean Todt die Neuerungen gegen den Willen von Red Bull und einiger Rennpromoter durchgesetzt. Vettels Motorsportchef Helmut Marko bestätigte das: "Wir waren dagegen. Aber unser Teamchef Christian Horner wurde überstimmt."

Ursprünglicher Plan noch dramatischer

Da auch Ferrari und Mercedes für die Änderung stimmten, entschied letztlich die Formel-1-Kommission. Zu ihr gehören neben allen Teams der Weltverband, die FOM, Reifen-, Motor- und Benzinlieferanten, sowie acht Rennpromoter.

Vor allem die Letztgenannten sorgten dabei dafür, dass der ursprünglich noch extremere Plan abgeschwächt wurde. "Zunächst war geplant, für die letzten vier Rennen doppelte Punktzahl zu vergeben", verriet Marko: "Dann wäre die WM vorher fast sinnlos gewesen."

Eine weitere Neuerung sind die festen Startnummern, welche ein Fahrer dann für seine gesamte Karriere tragen soll. Der amtierende Weltmeister darf sich dabei immer für die Nummer 1 entscheiden. "Diese Idee kommt aus der amerikanischen NASCAR-Serie", erklärte Marko: "Aber da sind die Karrieren viel länger. In der Formel 1 könnte die Fahrer-Fluktuation am Ende dazu führen, dass einige Fahrer mit nichtssagenden oder dreistelligen Nummern antreten müssen."

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