Am Ende eines weiteren Frusttages griff der Weltmeister zum Feuerlöscher - bereit, seinen bockenden Red-Bull-Boliden davor zu bewahren, in Flammen aufzugehen. Das Horror-Szenario blieb zwar aus, doch bei den Roten Bullen brennt nach Tag eins in Bahrain der Baum.
Auch zum Auftakt der zweiten Testsession herrschte beim Weltmeisterteam vor allem Stillstand. Ganze 14 Runden hatte der RB10 auf der Uhr, als er endgültig auf der Strecke den Dienst quittierte.
"Es ist gerade nicht so, wie wir uns das vorstellen", sagte Vettel: "Es ist unheimlich komplex, wir tun uns schwer, alles zu verstehen." Vettel beklagte vor allem "die Zeit, die uns fehlt". Trotzdem sieht der 26-Jährige "keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken".
Am Morgen stand der Red-Bull-Bolide zunächst mehr als vier Stunden in der Garage, bevor der Heppenheimer endlich auf die Strecke durfte. Viele Kilometer sammelte der viermalige Champion auf seinen 14 Runden allerdings nicht. Gegen Ende des Tages blieb er sogar auf der Strecke liegen und musste abgeschleppt werden.
Vettel als Feuerwehrmann
"Wir hatten Probleme mit den Bremsen, die Hinterräder haben blockiert. Es ist dann unter der Haube zu heiß geworden", so Vettel: "Ich habe dem Marshall ausgeholfen, den Brand im Zaum zu halten." Allerdings gab es wohl kurz Streit darum, wer den Feuerlöscher letztlich bedienen durfte, ehe Vettel zugriff: "Der Kollege hatte ein bisschen Panik und wusste auch nicht wirklich, wo er da ansetzen musste."
Mit seiner Bestzeit von 1:40,224 Minuten lag Vettel als Fünfter deutlich hinter dem Tagesschnellsten, Nico Hülkenberg (Emmerich) im Force India (1:36,880).
Damit setzte sich die Pleiten-, Pech- und Pannen-Serie des Weltmeisterteams nach dem enttäuschenden Auftritt zum Saisonauftakt im spanischen Jerez nahtlos fort. In Andalusien hatten Vettel und sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien) wegen zahlreicher Probleme in vier Tagen keine 100 km mit dem RB10 abspulen können.
Hamilton mit "guten Test"
Während die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari am Mittwochmorgen bereits Kilometer sammelte, wurde an Vettels Auto noch fleißig geschraubt. Wegen der erneut schlechten Kühlung mussten sogar provisorische Öffnungen in die Motorhaube gebohrt werden. Der Weltmeister nutzte die Zwangspause, um das obligatorische Foto-Shooting zu absolvieren.
Ein deutlich besseres Bild gab Lewis Hamilton im Silberpfeil ab. Der britische Ex-Weltmeister spulte 74 Runden ab und fuhr die drittbeste Zeit (1:37,908) hinter Hülkenberg und Ferrari-Star Fernando Alonso (Spanien/1:37,879).
Hamilton, der das Auto am Donnerstag Nico Rosberg überlässt, zeigte sich zufrieden: "Das war ein weiterer guter Test für uns. Es geht zum jetzigen Zeitpunkt nicht darum, in der Zeitentabelle vorne zu stehen. Aber wir sind unseren eigenen Vorgaben voraus."
Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) spulte mit 82 die meisten Runden vor McLaren-Neuzugang Kevin Magnussen (Dänemark/81) und Hülkenberg (78) ab. "Das Auto wird besser, aber wir haben auch noch eine Menge zu tun", sagte Sutil.
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