Weiter als Kurve vier ist Sebastian Vettel nicht gekommen. Statt Kilometer zu fressen musste der Formel-1-Weltmeister zum wiederholten Mal seinen Frust hinunterschlucken.
Am vorletzten Testtag vor dem Saisonauftakt am 16. März im australischen Melbourne schaffte der Heppenheimer in Bahrain keine einzige Runde und musste stundenlang mitansehen, wie die Konkurrenz ihren Vorsprung auf Red Bull immer weiter ausbaute.
"Mit Sicherheit war das kein guter Tag", sagte Vettel, wollte die Situationen aber auch nicht "dramatisieren": "Ändern kann man es nicht, da müssen wir jetzt durch."
Probleme aller Art
Nachdem Vettel in den ersten Stunden des vorletzten Tages keine einzige Runde zustande gebracht hatte, endeten die beiden einzigen Ausflüge auf die Strecke vorzeitig. Bei seinem ersten Versuch blieb Vettel auf der Strecke liegen, der zweite endete bereits bei der Boxenausfahrt.
"Morgens hatten wir ein elektrisches Problem", sagte Vettel, später hätte dann ein mechanisches Problem den RB10 gestoppt. Vettel: "Wir fahren zu wenig. Und wenn wir fahren, geht meistens was kaputt."
Deshalb musste Vettel sogar selbst mitanpacken und seinen Boliden zurück in die Garage schieben, wo er den Rest des Tages verbrachte.
"Wir sind noch kein Rennen gefahren, noch gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken", sagte Vettel, der zumindest ein "gutes Bauchgefühl" hat, "was den Speed angeht, wenn das Auto mal läuft".
Sonntag letzte Chance
Zwar sei man "sind nicht ganz vorne dabei beim Kilometerstand", so Vettel, "aber das Jahr ist lang, wir haben viel Zeit, um aufzuholen".
Trotzdem war es natürlich ein herber Rückschlag für die Roten Bullen, nachdem am Vortag Daniel Ricciardo 66 Runden gefahren war und sogar die drittbeste Zeit auf die Strecke gezaubert hatte.
Vettel bleibt nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen bei den Tests in Jerez und Bahrain nur noch der Sonntag, um noch einmal Erfahrungen im RB10 vor Melbourne zu sammeln.
Massa schnellster Tester
Schnellster am Samstag war Williams-Pilot Felipe Massa (Brasilien) in 1:33,258 Minuten, knapp vor Nico Rosberg im Mercedes (1:33,484) und Ferrari-Rückkehrer Kimi Räikkönen (Finnland/1:35,426).
Nico Hülkenberg landete im Force India in 1:36,205 Minuten auf Rang sechs, spulte aber mit 115 die zweitmeisten Runden nach Caterham-Pilot Marcus Ericsson (Schweden/117) ab. Dagegen kam Adrian Sutil im Sauber wie Vettel nicht über eine Runde hinaus und blieb wie der Weltmeister ohne Zeit.
Sebastian Vettel im Steckbrief