Für Hamilton war es die zweite Pole im zweiten Saisonrennen und die 33. seiner Karriere. Er zog damit mit seinem Landsmann Jim Clark gleich. "Einfach unglaublich! Das war sehr schwierig heute. Dieser ganze Regen während es Qualifyings - ich konnte am Ende hinter Nico Hülkenberg kaum etwas sehen", sagte der glückliche Polesetter.
Die Startaufstellung in der Übersicht
Nur Vettel hätte den Weltmeister von 2009 fast besiegt. Am Ende trennten beide 55 Hundertstel. "Das Leben ist kein Konjunktiv. Aber so wie es aussieht, bin ich auf der guten Seite für den Start morgen", machte sich der 26-Jährige Mut: "Ich bin glücklich, dass nach dem schlechten Qualifying in Australien wieder alles funktioniert hat."
Rosberg steht Vettel im Weg
Dabei lief die Qualifikation nicht perfekt. Nach 50 Minuten Wartezeit wegen extremem Regen spielte die Technik verrückt. "Am Anfang war nochmal kurz Alarm. Da schnellte der Puls in die Höhe", bestätigte Vettel.
In Q1 musste die Powerunit von Renault durch Red Bull neu gestartet werden. "Danach hatte ich ein gutes Gefühl fürs Auto. Q3 war sicherlich nicht perfekt, ich hätte noch schneller fahren können", sagte der Weltmeister. Kurz vor dem Ablauf der Uhr im finalen Abschnitt stand ihm dann auch noch Rosberg im Weg.
"Vettel ist aufgehalten worden", regte sich Motorsportberater Helmut Marko auf: "Rosberg hat offensichtlich vergessen, in die Rückspiegel zu schauen. Tragisch, weil bis zum Mittelsektor waren wir ein paar Hundertstel vor Hamilton."
Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda hofft nun auf einen glimpflichen Ausgang und eine ausbleibende Strafe gegen den WM-Führenden Rosberg: "Man kann ja mal den Helmut fragen, wie oft er im Rückspiegel etwas übersieht, wenn er auf der Autobahn fährt. Ich glaube, das ist uns allen schon passiert."
Hülkenberg überzeugt in Q2
Neben den beiden Topfahrern Vettel und Rosberg komplettierte Nico Hülkenberg das gute deutsche Gesamtergebnis und überzeugte einmal mehr unter schwierigen Bedingungen und nasser Fahrbahn, obwohl sein Auto weniger Abtrieb besitzt.
Der Force-India-Pilot geht von Platz sieben ins Rennen. "Wir können uns nicht beschweren. Auch wenn man unter solchen Bedingungen hofft, dass ein bisschen mehr drin ist, müssen wir damit zufrieden sein", erklärte Hülkenberg, der in Q2 sogar die fünftschnellste Zeit gefahren war, während Force-India-Teamkollege Sergio Perez nur 14. wurde.
Vor Hülkenberg starten Vizeweltmeister Fernando Alonso (4.), Daniel Ricciardo (5.) und Kimi Räikkönen (6.). Die Top Ten der Startaufstellung komplettieren Kevin Magnussen als Achter, Jean-Eric Vergne als Neunter und Jenson Button auf Platz zehn. Der Weltmeister von 2009 verzockte sich, als er in Q3 auf Intermediates setzte, während die Konkurrenten auf den schnelleren Full Wets setzte.
Rennleitung ist vielbeschäftigt
Für Adrian Sutil ief es noch unglücklicher. Der Sauber-Pilot verpasste Q2, weil Caterham-Fahrer Marcus Ericsson die Kontrolle über sein Auto verlor, crashte und Rote Flaggen verursachte. Im nächsten Abschnitt wurde nochmals unterbrochen, da Alonso und Daniil Kvyat kollidierten. Der Vorfall wurde nach dem Qualifying noch untersucht, eine Strafe gab es nicht.
Zudem mussten sich die Stewards mit einer Szene beschäftigen, an der Ricciardo und Williams-Pilot Valtteri Bottas beteiligt waren. Während Q2 lief, behinderte Bottas auf den langsameren Intermediates den heranstürmenden Red-Bull-Piloten mit seinem Williams.
"Schafft mir diesen verdammten Williams aus dem Weg! Er hat das letztes Jahr auch schon oft gemacht, das ist ein Witz", regte sich Vettels Teamkollege schon über Funk auf. Die Stewards sahen es ähnlich. Bottas kassierte im zweiten Saisonrennen die zweite Strafversetzung. Er muss von Rang 15 auf Startplatz 18 zurück und kassiert zwei Strafpunkte.
Auch im Rennen droht Unwetter
Auch am Sonntag könnte die Rennleitung wieder gefordert sein. Die widrigen Bedingungen könnten sich im Rennen (10 Uhr im LIVE-TICKER) wiederholen, der malaysische Wetterdienst geht wieder von Gewittern aus. "Das wird also ein sehr langes Rennen. Da kann ganz viel passieren", sagte Rosberg.
Darauf muss Vettel hoffen: "Wir haben immer die Chance, jeden zu schlagen. Deshalb sind wir doch hier." Allerdings ließ er keinen Zweifel daran, dass Mercedes auf trockener Strecke derzeit das "stärkste Paket" habe: "Dahinter bleibt es ganz knapp zwischen Ferrari und uns, da kommt es auf die Tagesform an."