Ferrari fährt nur hinterher

SID
Fernando Alonso und Ferrari stehen schon nach zwei Rennen in der Kritik
© getty

Fernando Alonso hat Alpträume, und in der Heimat werden schon höhere Mächte angefleht: Nach nur zwei Rennen steht Ferrari in der Formel 1 mit dem Rücken zur Wand. Die Helden der neuen Turbo-Ära sitzen in den Silberpfeilen, und selbst der anfangs kriselnde Weltmeister Sebastian Vettel fährt mit Red Bull schon wieder Kreise um die roten Renner.

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"Ich war während des gesamten Rennens langsam, die Leistungen gegenüber Red Bull waren enttäuschend", sagte Alonso nach Platz vier beim Großen Preis von Malaysia: "Das ganze Rennen war eine Art von Alptraum für mich."

Dabei sollte in diesem Jahr alles besser werden. Zusammen mit Rückkehrer Kimi Räikkönen wollte Alonso die vierjährige Alleinherrschaft von Vettel und Red Bull in der Königsklasse beenden. Viel Arbeit und Geld hatten sie in Maranello investiert, um bei der großen Technik-Revolution den Ton anzugeben.

"Wir haben es satt, auf Platz zwei zu landen"

"Die Bedingungen für gute Leistungen sind voll vorhanden. Wir haben es satt, auf Platz zwei zu landen", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bei der Vorstellung des neuen F14T: "Wir sind die einzigen weltweit, von denen man von einer Pleite spricht, wenn wir auf dem zweiten Platz landen."

Aber selbst davon ist die Scuderia derzeit meilenweit entfernt. In Malaysia lag Nico Rosberg im langsameren der beiden Mercedes fast eine Sekunde vor Alonso im schnelleren der beiden Ferrari. Der Spanier kämpfte noch nicht einmal mit Vettel um Platz drei, sondern musste Nico Hülkenberg im Force India niederringen, um wenigstens Vierter zu werden.

"Man muss auf all seinen Ferrari-Glauben setzen, um auf eine Kehrtwende in dieser WM zu hoffen", schrieb der Corriere dello Sport, und bei Tuttosport hieß es: "Zwei Rennen und eine besorgniserregende Bilanz für Ferrari. Die Hoffnung, dass die technische Revolution den Ambitionen der Scuderia neuen Schwung verleihen würde, lässt nur Platz für eine tiefe Enttäuschung."

"Wir brauchen Zeit"

Und was sagt das Team? "Die Leistungen von Mercedes lassen bei uns die Alarmglocken ertönen. Wir brauchen Zeit, um aufzuholen, wir müssen aber so schnell wie möglich arbeiten", sagte Teamchef Stefano Domenicali, der eine weitere titellose Saison wohl nicht überstehen wird.

Ex-Weltmeister Räikkönen, der mit den Plätzen sieben und zwölf alles andere als die erhoffte Verstärkung für die Scuderia ist, strahlt gewohnt wortkarg wenig Optimismus aus: "Bahrain wird kein Zuckerschlecken. Einfacher als in Malaysia wird es sicher nicht", sagte der Finne mit Hinblick auf das dritte Rennen am Sonntag (17.00 Uhr/RTL und Sky) im Wüstenstaat.

Alonso spricht sich selbst Mut zu: "Mein weitgehend problemfreies Wochenende ist ein Hinweis darauf, dass unsere Vorbereitung im Winter gestimmt hat. Und, das ist langfristig wichtig, ich liege in der WM vor Sebastian Vettel." Fragt sich nur, wie lange noch.

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