Nachdem die Durchsetzung einer verbindlichen Budgetobergrenze in der vergangenen Woche am Einspruch der großen Teams gescheitert war, sollen die Rennställe, FIA-Präsident Jean Todt und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone am 1. Mai über alternative Möglichkeiten beraten. Das entschied der FIA-Weltrat im Rahmen seiner Sitzung in Marrakesch.
Wie der Verband mitteilte, bestehe "große Hoffnung", dass eine Reduzierung der Ausgaben auch auf anderem Wege erreicht werden könne.
Am Rande des Großen Preises von Bahrain hatte Todt Anfang April überraschend das Scheitern der von ihm angestrebten Kostenobergrenze verkündet. In der zuständigen Strategiegruppe aus Vertretern der Teams, der FIA und des Managements der Rennserie FOM hatte sich die Mehrheit gegen die Deckelung ausgesprochen, die ab 2015 eingeführt werden sollte.
Kleine Teams über finanzieller Belastungsgrenze
"Es gibt die Bereitschaft, die Ausgaben mit Hilfe einer Anpassung des technischen und sportlichen Reglements zu senken. Daran arbeiten wir weiter", sagte Todt allerdings im Anschluss.
Ein solcher Schritt könnte für die Königsklasse überlebenswichtig sein, denn ein Großteil der Teams arbeitet nicht kostendeckend. Um angesichts der Dominanz der Branchenführer Red Bull, Mercedes und Ferrari annähernd konkurrenzfähig zu bleiben, gehen sie über ihre finanzielle Belastungsgrenze hinaus. Schon in der Vergangenheit war die Durchsetzung des Plans immer wieder am Veto der großen Teams gescheitert.
"Als kleineres Team verstehen wir diese Haltung nicht", sagte Monisha Kaltenborn, Teamchefin des Schweizer Sauber-Rennstalls, nun bei Autosport: "Die Zeiten sind lange vorbei, in denen man sagen konnte: 'Wenn du das Geld nicht hast, dann lass es sein'. Niemand versteht die hohen Kosten in der Formel 1, wir müssen verantwortungsbewusster damit umgehen."
Der Stand in der F1-Weltmeisterschaft