Sebastian Vettel wirkte müde, aber entschlossen, als er über die kommenden Aufgaben sprach. "Wenn es etwas zu tun gibt, dann sollte man es anpacken", sagte der Formel-1-Weltmeister vor dem Nachtrennen beim Großen Preis von Bahrain (So, 17 Uhr im LIVE-TICKER) über den Wettlauf mit Mercedes: "Es steckt viel Arbeit in den Knochen der Ingenieure, die Köpfe haben zuletzt richtig geraucht - aber es kommt jetzt weiter auf jeden Einzelnen an."
Und auch bei den Silberpfeilen herrscht vor dem dritten Saisonrennen Hochbetrieb, der aktuelle Vorsprung auf Vettels Red-Bull-Team soll um jeden Preis gehalten werden.
"Das ist dieses Jahr ein Entwicklungsrennen", sagte WM-Spitzenreiter Nico Rosberg, "und der Gegner macht großen Druck. Red Bull ist gut unterwegs, vor denen muss man sich immer in Acht nehmen."
Rosberg 28 Punkte in Front
Nach Siegen für Rosberg (43 Punkte) und seinen Teamkollegen Lewis Hamilton (25) in den Auftaktrennen führen die beiden Mercedes-Piloten im WM-Klassement, Vettel kommt nach seinem dritten Platz im vergangenen Rennen in Malaysia bislang nur auf 15 Zähler. Den WM-Stand blendet der Titelverteidiger allerdings noch aus.
"Ich schaue erst zur Halbzeit richtig auf die Tabelle", sagte Vettel, "und bis dahin kann noch eine Menge passieren." Nach den desaströsen Wintertests hat sein Team bereits große Fortschritte gemacht, ist bereits wieder zweite Kraft hinter Mercedes, daraus schöpft man Mut bei Red Bull Racing.
"Zuletzt große Schritte"
"Bei den Tests im Winter haben die Leute doch schon davon gesprochen, ob wir wenigstens den Schaden begrenzen können", sagte Vettel. Nun sei man schon wieder am Konkurrenten dran: "Wir haben zuletzt sehr große Schritte gemacht."
Der Geschwindigkeits-Nachteil sei nach wie vor ein großes Manko, "denn auf jeder Strecke gibt es Geraden", sagte Vettel schmunzelnd, doch das Team und Motorenlieferant Renault arbeiten am Leistungsdefizit.
"Wir haben nochmal ein paar Sachen geändert am Auto und an der Software", kündigte Vettel für Bahrain an, am Freitag im freien Training werde man weitere Eindrücke sammeln können.
Rosberg: "Einige Fragezeichen"
Derweil wehrte sich Rosberg gegen den Eindruck, Mercedes fliege die bisherige Überlegenheit zu. "Hinter den Kulissen sind wir auch am Rotieren", sagte der 28-Jährige: "Nach außen sieht das vielleicht souverän aus, aber auch bei uns gibt es noch einige Fragezeichen."
Zudem bekräftigte der Deutsche, dass die Silberpfeile ihren Piloten im internen Duell keine Teamorder auferlegen. "Unser Team will Racing sehen, dass wir uns duellieren, dass wir mit beiden Silberpfeilen eine Show an der Spitze des Feldes machen", sagte Rosberg: "Eine Teamorder wird es höchstens in Ausnahemsituationen geben."
Die ersten freien Trainingssessions zum Nachtrennen in Bahrain starten am Freitag , das Qualifying steigt am späten Samstagnachmittag deutscher Zeit.