Seit Tagen ist die von Hamilton missachtete Anweisung, Rosberg beim Großen Preis von Ungarn passieren zu lassen, das dominierende Gesprächsthema in der Formel 1. Nun springt Häkkinen in seiner "Hermes"-Kolumne dem Briten bei. "Meiner Meinung nach hat Lewis richtig gehandelt", so der Ex-Weltmeister.
"Lewis hat natürlich in die Rückspiegel geschaut und bemerkt, dass Nico noch nicht nah genug dran war", erläuterte der 45-Jährige die heißdiskutierte Szene. "Wahrscheinlich hat er ausgerechnet, dass es gar keinen Sinn machte, Nico vorbei zu lassen, weil er dabei zwei Sekunden verlieren würde und einen Platz auf dem Siegertreppchen."
Ferrari-Fiasko: "Klarer Fauxpas"
Während der frühere McLaren-Pilot Hamilton aus der Schusslinie nimmt, sorgt das Verhalten bei Ferrari beim Finnen für Kopfschütteln. Das Fiasko im Qualifiying, als der Teamleitung die folgenschwere Fehleinschätzung unterlief, Kimi Räikkönens Zeit würde zum Weiterkommen reichen, dieser aber gnadenlos durchgereicht wurde, macht Häkkinen sprachlos.
"Das war ein klarer Fauxpas. So etwas dürfte bei einem Rennstall mit dem Niveau von Ferrari nicht passieren", erklärte der langjährige Widersacher von Michael Schumacher. "Ich wundere mich schon etwas darüber, dass es unter Pat Fry zu so einem gravierenden Fehler kommt", so Häkkinen über den Technischen Direktor, mit dem er von 1993 bis 1995 bei McLaren zusammenarbeitete.
"Ricciardos Fahrstil wie im Lehrbuch"
Ganz anders fällt seine Einschätzung hinsichtlich der Leistung von Budapest-Sieger Daniel Ricciardo aus. "Ricciardos Fahrstil, die Kontrolle über das Fahrzeug und die Überholmanöver stellen sich wie in einem Lehrbuch des Autorennsports dar", so Häkkinen.
"Ricciardo hat anderen Fahrern gezeigt, dass er, wenn er erst mal zum Überholen ansetzt, dann auch tatsächlich überholt. Derzeit sind die beiden heiß gehandelten Namen in der Formel 1 Bottas und Ricciardo", analysierte der Weltmeister von 1998 und 1999.
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