"Es wird ziemlich eng. Beide sind sehr gut, aber er (Rosberg, d. Red.) liegt in Führung, und das ist einfach ein psychologischer Vorteil", sagte Moss Auto Bild Klassik. Der Kopf wird im "Krieg der Sterne" in den verbleibenden sechs Rennen sicherlich die größte Rolle spielen.
Vom Speed her nehmen sich WM-Spitzenreiter Rosberg (238 Punkte) und Hamilton (216) nicht viel, doch spätestens Monza hat mit den beiden überraschenden Fehlern des Wiesbadeners gezeigt, dass der Titelkampf reine Nervensache ist.
"Natürlich war ich enttäuscht, Punkte im WM-Kampf gegen meinen Teamkollegen verloren zu haben. Aber ich liege noch immer in Führung und bin fest entschlossen, diese zu verteidigen", sagt Rosberg vor dem Nachtspektakel auf dem Marina Bay Circuit kämpferisch.
Rosberg: "Das härteste Rennen"
Vor Jahresfrist landete der 29-Jährige in Singapur als Vierter direkt vor Hamilton - und nicht nur deswegen freut sich Rosberg auf den Stadtkurs. "Das Rennen ist einer der Höhepunkte des Jahres, aber es ist für mich als Fahrer auch das härteste Rennen. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, es gibt keinen Teil auf der Strecke, auf dem man sich erholen kann wegen der vielen Kurven", sagt Rosberg: "Ich verliere bis zu vier Liter Flüssigkeit, der letzte Teil des Rennens tut richtig weh."
Keinen Nachteil sieht der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg in der Tatsache, dass Hamilton deutlich mehr Erfahrung in Titelkämpfen hat als er selbst. "Es könnte ihm vielleicht helfen, aber es ist nichts, worüber ich mir Sorgen mache", sagte Rosberg bei "autosport.com": "Ich konzentriere mich auf mein Ding."
Hamilton wieder obenauf
Hamilton ist nach Spa, das er punktlos, aber als klarer Sieger der Crash-Debatte verließ, und Monza, als er Rosberg in den entscheidenden Verbremser trieb, wieder obenauf. Entsprechend entspannt genoss er in London die Premier-League-Partie zwischen dem FC Arsenal und Meister Manchester City live im Stadion und gab sich vor Singapur siegessicher: "Es ist ein Straßenkurs, und ich liebe Straßenkurse. Ich habe dort 2009 schon gewonnen. Das war ein absolut besonderes Erlebnis für mich."
Mercedes, mit zehn Siegen in 13 Rennen das dominierende Team des Jahres, zieht nach dem Ende der Europa-Rennen noch einen Joker aus dem Ärmel. Wie "auto, motor und sport.de" berichtet, ändern die Silberpfeile für Singapur die Übersetzung des Getriebes, was den Teams einmal in der Saison erlaubt ist. Bis dato benutzten Rosberg und Hamilton den lang übersetzten achten Gang so gut wie gar nicht. Mit einer kürzeren Übersetzung dürfte Mercedes in der Lage sein, die Power des überlegenen Motors noch besser auf die Strecke zu bringen.
Es deutet also weiter alles darauf hin, dass der Titel zwischen Rosberg und Hamilton entschieden wird, auch wenn der drittplatzierte Red-Bull-Newcomer Daniel Ricciardo (166 Punkte) zuletzt gar nicht mal so leise seine Ambitionen angemeldet hat. Doch auch, wenn der "Aussie" Sir Stirling Moss in dieser Saison "total überrascht hat: Auf der Titelrechnung der Silberpfeil-Legende taucht Ricciardo nicht auf.
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