Zunächst aber galt alle Aufmerksamkeit dem 33 Jahre alten Alonso, der kurz vor der Mittagspause am Ende der Kurve drei verunglückt und mit seinem McLaren-Honda in eine Begrenzungsmauer gekracht war.
Nachdem der Asturier per Helikopter in ein Krankenhaus geflogen worden war, konnte McLaren einige Stunden später Entwarnung geben: Alonso hatte sich keine ernsthaften Verletzungen zugezogen. Das ergab eine Computertomografie am Sonntagnachmittag, wie sein McLaren-Team vor Ort mitteilte. Allerdings sollte der Spanier die Nacht über im Krankenhaus bleiben.
Zum Unfallhergang wollte McLaren zunächst keine Angaben machen und weitere Untersuchungen abwarten. Der englische Ex-Weltmeister Jenson Button (35) ging am Nachmittag aber nicht mehr auf die Strecke.
"Er ist einfach rechts rübergezogen"
Sebastian Vettel (27) befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls hinter seinem Vorgänger bei Ferrari. "Er war direkt vor mir. Er war relativ langsam - ich schätze so 150 km/h. Er ist dann einfach rechts rübergezogen - es sah gar nicht wie ein Unfall aus. Er ist dann ein paar mal an der Mauer angeschlagen. Dann habe ich ihn aus den Augen verloren", wird der Heppenheimer von "automotorsport" zitiert.
Vettel beendete den Testtag mit 76 Runden und einer Zeit von 1:26,312 Minuten auf dem siebten Rang. Schnellster war erneut der Lotus auf den Supersoft-Reifen, diesmal saß der Franzose Romain Grosjean (28) am Steuer. Zuvor hatte zweimal sein Teamkollege Pastor Maldonado (29/Venezuela) die Bestzeit gesetzt.
Vizeweltmeister Nico Rosberg (29/Wiesbaden) sammelte nicht nur fleißig Kilometer mit seinen 131 Runden, sondern war mit seinen 1:24,321 Minuten auch Zweitschnellster auf den deutlich langsameren Medium-Reifen. "Es war gut, den Test ohne größere Probleme mit dem Auto abzuschließen und viele nützliche Kilometer abzuspulen", sagte Rosberg, der mit Blick auf das Leistungsvermögen seines Boliden um Understatement bemüht war: "Wir behalten unsere Konkurrenten weiter genau im Blick. Aber wir sind zumindest zuversichtlich, dass wir ein gutes Auto haben."
Hülkenberg muss frühzeitig abbrechen
Zieht man den Vorteil von rund 1,5 Sekunden der Supersoft-Reifen von Rosbergs Zeit ab, spielt der im vergangenen Jahr mit 16 Siegen in 19 Rennen so überlegene Silberpfeil auch in diesem Jahr scheinbar wieder in seiner ganz eigenen Liga.
Für Nico Hülkenberg (27/Emmerich) war sein einziger Testtag im Vorjahres-Force-India wegen technischer Probleme nach nur 36 Runden frühzeitig beendet.
Ab kommenden Donnerstag stehen noch einmal vier Testtage auf dem Circuit de Catalunya auf dem Programm, dann geht es schon zum Saisonauftakt am 15. März im australischen Melbourne.
Rennkalender 2015