"Eine Welt großer Egos"

Von SPOX
Berne Ecclestone stößt weiterhin auf Kritik
© getty

Von Lotus-Seite gibt es Kritik an Bernie Ecclestone und den Topteams, Susie Wolff und Felipe Nasr beschuldigen sich nach ihrem Crash gegenseitig. Zudem: Renault könnte als Werksteam zurückkehren und ein Nordire wird zum Marussia-Retter.

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Gastaldi kritisiert Ecclestone und die Formel 1: Die finanzielle Schere in der Formel 1 geht immer weiter auseinander - mehr Geld für die großen Rennställe, weniger Geld für die kleinen Teams. So mussten Caterham und Marussia im vergangenen Jahr bereits Insolvenz anmelden.

Der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi warf Bernie Ecclestone und den Bossen der Topteams in diesem Zusammenhang zu viele Eitelkeiten vor. "Wir haben schon aufgehört zu zählen, wie oft wir mit Ecclestone und den anderen Teams zusammensaßen. Im Verlauf des zurückliegenden Jahres sind wir bezüglich Veränderungen, die wir nicht nur für uns, sondern für den gesamten Sport als wichtig erachten, keinen Zentimeter vorangekommen", so Gastaldi gegenüber "Brazil Globo".

Und der Mann aus Buenos Aires ergänzte: "Es ist eine Welt großer Egos. Sie haben ihre eigenen Interessen, aber sie sehen nicht, dass wir für sie ebenfalls wichtig sind."

Wolff und Nasr beschuldigen sich gegenseitig: So hatte sich Susie Wolff ihren ersten Auftritt am Eröffnungstag beim Test in Barcelona sicherlich nicht vorgestellt. Ihr Williams kollidierte mit dem Sauber von Felipe Nasr - glücklicherweise blieben beide unverletzt.

Anschließend übten sich beide in gegenseitiger Schuldzuweisung. "Ich bin komplett in meiner Spur geblieben, ich habe nicht erwartet, dass er so aggressiv rüber zieht", so die Testfahrerin über die Situation: "In meinen Augen war es ein unglücklicher Unfall, aber ich hätte ihn nicht verhindern können."

Nasr hat den Vorfall hingegen anders in Erinnerung. "Ich habe schon angefangen abzubremsen und plötzlich habe ich einen großen Schlag gespürt", so der Brasilianer: "Ich habe das Manöver gemacht, weil ich gesehen habe, dass sie rechts genug Platz hatte und den Raum für mich frei gemacht hatte. Das Einzige, was ich sie gefragt habe, war, ob sie mich gesehen hat und sie sagte, dass sie mich nicht gesehen hat."

Renault-Rückkehr als Werksteam? Renault denkt darüber nach, die eigene Formel-1-Strategie zu überarbeiten und als Werksteam zurückzukehren. Zurzeit fokussiert sich der französische Automobilhersteller zwar auf die Verbesserung der Antriebseinheit, um Red Bull bei der Jagd nach einem weiteren Titel zu helfen.

Allerdings könnten die Ambitionen in Zukunft anders aussehen. Ein komplett neues Team wird auf keinen Fall aus dem Boden gestampft, aber bei einem Rennstall einzusteigen und diesen zu einem Renault-Werksteam zu machen, ist offensichtlich eine ernsthafte Möglichkeit.

"Wir sind hier, um Marketing zu betreiben. Wenn es also aus Marketingsicht Anlass gibt, die Dinge etwas anders zu handhaben, dann stehen wir Veränderungen offen gegenüber", wird Cyril Abiteboul, der Geschäftsführer der Formel-1-Abteilung von Renault, von mehreren Medien zitiert: "Es geht nicht ums Ego. Die Priorität muss es sein, unsere Marketingbotschaft auf effizienteste Art und Weise hinsichtlich der Kosten zu vermitteln."

Marussia-Insolvenzverfahren quasi eingestellt: Jetzt sieht es doch danach aus, dass Manor, vormals Marussia, an der Saison 2015 teilnehmen kann. Die Insolvenzverwalter von FRP Advisory haben sich am Donnerstag zurückgezogen.

Dies wurde durch eine Übereinkunft mit den Gläubigern möglich. FRP kommentierte die Vorkommnisse folgendermaßen: "Das Company Voluntary Arrangement erlaubt uns die Kontrolle über das Unternehmen an die Direktoren zurückzugeben und das Insolvenzverfahren einzustellen."

Insolvenzverwalter Geoff Rowley ergänzte: "Es war ein langer Prozess und wir danken allen, die geholfen haben, diesen Meilenstein zu erreichen." Die endgültige Einstellung des Verfahrens hängt jetzt nur noch an Formalitäten, die in den nächsten Tagen angegangen werden sollen.

Derweil gibt es Gerüchte um den neuen Finanzier des Rennstalls. Bisher galt der ehemalige Sainsbury-Chef Justin King als Favorit. Einem Bericht von "Motorsport-Total.com" handelt es sich nun aber um Stephen Fitzpatrick. Der Nordire ist der Boss und Gründer des Energieversorgers Ovo Energy.

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