Arrivabene: "Vettel wie Schumi-Kopie"

Von Adrian Franke
Ferrari-Boss Maurizio Arrivabene hat seinen neuen Piloten Sebastian Vettel mit Schumi verglichen
© getty

Ferrari-Boss Maurizio Arrivabene sieht große Parallelen zwischen Sebastian Vettel und Michael Schumacher, fordert von den Fans aber Geduld. Manor macht derweil große Schritte in Richtung der eigenen Teilnahme, während Adrian Campos gegen Ferrari ledert. Außerdem: Die Helm-Design-Wechsel werden stark eingeschränkt und Unternehmensberater McKinsey sieht große Einsparmöglichkeiten.

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Vettel wie Schumi? Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sieht sich durch die Verpflichtung von Sebastian Vettel an die goldene Vergangenheit mit Michael Schumacher erinnert. "Ich habe Michael bei Ferrari hautnah erlebt und ich muss gestehen, dass wenn ich mir manchmal Sebastian ansehe, er mir wie eine Kopie von Schumi vorkommt", nahm Arrivabene laut "Motorsport-Magazin.com" kein Blatt vor den Mund.

Zwischen den beiden, so Arrivabene weiter, gebe es "beeindruckende Parallelen, aber diese erkennt man nur dann, wenn man beide gekannt hat. Und natürlich hoffen wir, dass die Ergebnisse von Sebastian ähnlich ausfallen wie einst von Michael."

Trotz alledem forderte der Teamchef von den eigenen Fans Geduld: "Ich habe große Träume, aber gleichzeitig stehe ich mit beiden Füßen auf dem Boden. Deshalb sage ich unseren Fans, dass sie an unsere Bemühungen glauben sollen, aber dabei nicht vergessen sollen, wo wir begonnen haben."

Manor-Teilnahme bald perfekt? Das Ex-Marussia-Team beseitigt die letzten bestehenden Zweifel zunehmend. Laut der "Autosprint" hat Manor das Nenngeld für die Teilnahme 2015 bereits bezahlt, weshalb die FIA die Tür offen lässt und die offizielle Teilnehmerliste noch zurückhält. Eine Teilnahme in dieser Saison wird somit zunehmend wahrscheinlich.

Manor hatte aufgrund von Finanzproblemen die letzten drei Rennen des Vorjahres verpasst und auch nicht am Abschlusstest teilgenommen. Teile des Teameigentums wurden bereits verkauft und auch das Werk in Banbury gehört inzwischen Haas. Jetzt aber scheint das Team doch gerettet, arbeitet allerdings noch hart an einem Interims-Auto. Force India hatte sich gegen eine Teilnahme mit dem Vorjahres-Auto ausgesprochen.

Campos ledert gegen Ferrari: Ex-F1-Pilot Adrian Campos hat vollstes Verständnis dafür, dass Fernando Alonso Ferrari verlassen hat und zurück zu McLaren gegangen ist. Gegenüber der "AS" polterte der 54-jährige ehemalige Manager des Spaniers: "Er hat eine schlechte Zeit in einem komplett kopflosen Ferrari-Team durchgemacht, mit großen Problemen für Montezemolo und Bossen, die keine Ahnung von Racing hatten und großes Unvermögen bewiesen haben, wenn es darum geht, eine Gruppe zu formen, in der alle Leute in dieselbe Richtung arbeiten."

Weiter rechtfertigte Campos die Entscheidung des Spaniers: "Leider hatte Fernando keinen großartigen Boss wie Todt oder eine hoch angesehene Technik-Institution eines Ross Brawn, die Michael Schumacher vorgefunden hat. Die Ferrari-Alonso-Hochzeit war kaputt, während Honda viele Titel gewonnen hat - auch wenn das letzte Projekt zugegeben desaströs war. Allerdings weiß nur Fernando genau, was Honda zusammen mit McLaren plant, und wie viel Budget zur Verfügung steht."

Große Sparmöglichkeiten für Teams? Die finanziellen Probleme vor allem bei den kleineren Teams sind seit Jahren eines der großen Probleme in der Königsklasse, Marussia und Caterham scheiterten zuletzt an den hohen Budgets. Geht es nach der Unternehmensberatungsfirma McKinsey, müsste das allerdings nicht sein: McKinsey hat der "Auto Motor und Sport" zufolge ein Team mit umgerechnet rund 108 Millionen Euro im Detail untersucht und Sparpotential von bis zu 50 Prozent gefunden.

Allein was Motor und Antrieb angeht, könnten demnach bis zu 25 Prozent der Kosten eingespart werden. Dazu kommen mögliche Einsparungen bei Design und Bau des Autos von 35 Prozent sowie 15 bis 20 Prozent bei Renneinsätzen und Tests. Teams wie Sauber und Force India könnten der Studie zufolge mit der Hälfte ihres aktuellen Jahresetats problemlos den Rennbetrieb aufrecht erhalten.

Gleichzeitig sind wirkliche Einsparungen von 50 Prozent in der aktuellen Formel 1 allerdings extrem unwahrscheinlich. McKinsey fordert daher zwar nur Ersparnisse von etwa 25 bis 30 Prozent, rechnet realistisch aber mit lediglich 15 Prozent.

Beschränkung für Helm-Design-Wechsel: Informationen der "Autosport" zufolge wird es Fahrern künftig nicht mehr erlaubt sein, das Helm-Design während der Saison zu verändern. Laut Meinung der F1-Offiziellen schadet es der Identifikation der Fans mit einzelnen Fahrern, wenn regelmäßig ein anderer Helm zu sehen ist.

Während früher das Design noch unverkennbar mit einem Fahrer verbunden war, hat Sebastian Vettel etwa in seiner Karriere bereits rund 60 verschiedene Designs getragen. Dem Bericht zufolge haben die FIA und Bernie Ecclestone der Regel schon zugestimmt, der Welt-Motorsport-Rat der FIA muss den Vorschlag demnach nur noch absegnen.

Friesacher vermisst alte F1: Patrick Friesacher ist zunehmend enttäuscht von der Entwicklung in der Königsklasse. Der Ex-F1-Pilot, zu dessen aktiver Zeit noch V10-Aggregate mit lautem Sound der Standard waren, betonte laut "Motorsport-Magazin.com": "Der Reiz an der Formel 1 ist für mich ein bisschen verloren gegangen. Der Motorensound war früher viel lauter. Heute geht es nur noch ums Benzin- und Reifensparen."

Von den Begrenzungen für die Teams hält er daher wenig: "Ich glaube, die Fahrer sollten so schnell fahren dürfen, wie die Autos auch gehen. Das ist meiner Ansicht nach der Sinn der Formel 1. Die Formel 1 geht mir ab. Aber so, wie sie sich entwickelt, ist nicht der richtige Weg. Da muss sich sicher etwas ändern. Dennoch wäre ich trotzdem gerne dabei."

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