Noch schnell ein Selfie zusammen mit Lewis Hamilton vor dem neuen Silberpfeil, dann jagte Nico Rosberg seinen Mercedes durch die Kurven der Rennstrecke von Jerez. Zum Trainingsauftakt der Formel 1 in Andalusien stand natürlich der Wagen im Mittelpunkt, mit dem der Stern seine Dominanz aus der vergangenen Saison mit 16 Siegen in 19 Rennen fortsetzen will.
"Ich bin sehr stolz, diesen Moment mit dem Team teilen zu dürfen. Wir hatten ein fantastisches Jahr und haben die Silberpfeile wieder dahin gebracht, wo sie hingehören - an die Spitze", sagte Rosberg, der nach seiner Niederlage gegen Hamilton im Krieg der Sterne um die WM-Krone mit einer besonderen Motivation in die Saison 2015 geht: "Ich weiß, dass es erneut ein großartiges Duell mit Lewis wird. Dieses Jahr ist mein Rückspiel und ich gehe enorm motiviert hinein."
Wolff sieht ständige Verbesserung
Trotz der Dominanz des vergangenen Jahres hat Mercedes bei der Entwicklung des F1 W06 Hybrid die Zügel keinesfalls schleifen lassen. "Es wäre sehr gefährlich, sich auf unseren Lorbeeren von 2014 auszuruhen", sagte Motorsportchef Toto Wolff, der wegen einer Knieverletzung an Krücken zur Präsentation gehumpelt war: "Keiner von uns hat das Gefühl, dass es nun einfacher werden würde. Im Gegenteil: Unsere Motivation ist stärker als je zuvor. Es gibt ein bekanntes Zitat von Babe Ruth, das ich gerne verwende: 'Für die Erfolge von gestern können wir uns heute nichts mehr kaufen.' Wir sind uns dessen bewusst, dass Erfolg nicht nur schwer erarbeitet werden muss. Ohne die richtige Einstellung kann er auch sehr kurzlebig sein."
Mercedes enthüllt neuen Silberpfeil
Wolff freut sich, dass "wir im dritten Jahr in Folge eine unveränderte Fahrerpaarung haben. Uns steht ein weiteres faszinierendes Duell zwischen den Beiden bevor". Allerdings läuft der Vertrag von Weltmeister Hamilton am Ende der Saison aus.
Beide Seiten signalisieren seit Monaten, dass sie sich grundsätzlich über eine Verlängerung der Zusammenarbeit einig sind, es fehlte bisher nur die Zeit, sich für Verhandlungen an einen Tisch zu setzen. Wenn es soweit ist, will sich Hamilton Wolff ohne Unterstützung eines Managers stellen.
"Ich kenne meinen Wert"
"Ich bin jetzt 30 und mein eigener Herr. Ich kenne meinen Wert", sagte Hamilton der BBC: "Es wird hart, Toto ist ein großer Geschäftsmann und sehr gut im Verhandeln."
Weniger Gedanken muss sich Hamilton um seine Leistungen auf der Strecke machen. "Man hört so viel über Menschen, die viel erreicht haben, danach aber ihre Konzentration verlieren. Da fragt man sich dann schon: Ab welchem Punkt geschieht das? Ich bin dankbar, dass das Feuer in mir noch immer lodert", stellte der zweimalige Champion klar. Am Montag, wenn er zum ersten Mal den neuen Silberpfeil auf den Circuito de Jerez steuert, wird sich die Konkurrenz ein Bild davon machen können.
Die Grands Prix der Saison 2015