"Ich war vielleicht noch ein bisschen verschlafen", scherzte Vettel: "Es war sehr kalt, ich hatte alte Reifen drauf und wollte schauen, wie glatt es ist. Ich hab mich verschätzt und ruck-zuck stand ich verkehrt herum im Kiesbett. Danach war ich wach."
Nach einer Freifahrt im Seat-Van zurück an die Box und einer Grundreinigung seines SF15-T spulte Vettel dann aber in den kommenden Stunden fehlerfrei sein Programm auf dem Circuit de Catalunya ab und sammelte auf insgesamt 105 Runden wichtige Daten für die Scuderia.
Vettels Teamchef Maurizio Arrivabene nahm dessen Abflug locker, sprach von "kalten Reifen" und einer "feuchten Stelle", und flachste mit seinem Stareinkauf in der Pause. Der Heppenheimer wird auch noch am Sonntag im Wagen sitzen, wenn die zweite Testsession der Saison in Katalonien zu Ende geht.
Maldonado erneut Schnellster
"Für alle waren die Bedingen heute schwer. Es war ziemlich frisch, die Sonne kam nicht raus. Das macht dann schon einen großen Unterschied", meinte Vettel am Ende des Arbeitstages. Grundsätzlich laufe aber alles wie geplant: "Wir machen weiter unsere Hausaufgaben. Es ist schwer zu sagen, wo wir stehen."
Vettel war am Samstag mit einer Bestzeit von 1:26,407 Minuten weit von der Spitze entfernt und landete letztlich nur auf Rang fünf. Auch Weltmeister Lewis Hamilton (30), der zu Beginn der Testfahren noch unter Fieber gelitten hatte, konzentrierte sich im Mercedes aufs Kilometersammeln. Der Engländer fuhr 101 Runden und belegte in der Tageswertung in 1:26,076 den dritten Platz.
Schnellster war wie bereits am Donnerstag Pastor Maldonado (29/Venezuela) im Lotus in 1:24,348 Minuten vor dem erst 17 Jahre alten Niederländer Max Verstappen im Toro Rosso (1:24,739). Allerdings waren beide Piloten mit den Supersoft-Reifen, der optimalsten Mischung für schnelle Runden, unterwegs.
McLaren erneut mit Dichtungsproblemen
Mercedes-Testfahrer Pascal Wehrlein (20/Worndorf) verbrachte im Gegensatz zu Donnerstag den kompletten Tag im Force India, belegte allerdings in 1:27,333 Minuten nur den achten und vorletzten Platz vor Ex-Weltmeister Jenson Button (35) im McLaren (1:29,151). Das Traditionsteam haderte erneut mit Dichtungsproblemen an der neuen Antriebseinheit von Honda und kam überhaupt nicht ins Rollen.
Viel Zeit bleibt den Teams nicht mehr bis zum Saisonauftakt am 15. März im australischen Melbourne. Ab kommenden Donnerstag stehen noch einmal vier Testtage, wieder auf dem Circuit de Catalunya, auf dem Programm, dann werden die Überseekoffer gepackt.
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