Zu Beginn der zweiten Übungssession fuhren die beiden vom Schweizer Traditionsteam nominierten Stammpiloten Felipe Nasr (22, Brasilien) und Marcus Ericsson (24, Schweden) auf die Strecke im Albert Park von Melbourne.
Van der Garde war im Vertragsstreit mit Sauber am Donnerstag erneut das Recht zugesichert worden, in Melbourne an den Start gehen zu können. Der Supreme Court wies Sauber an, alle nötigen Schritte für den Niederländer in die Wege zu leiten - im Falle einer Zuwiderhandlung drohe die Beschlagnahmung der Rennautos.
Unterdessen deutet sich eine außergerichtliche Einigung an. Richter Clyde Croft vertagte die Verhandlung auf Samstagmorgen 9.30 Uhr (Ortszeit) und riet: "Ich wünschte die Parteien würden ernsthaft über eine Lösung reden." Van der Gardes Anwalt sprach von "konstruktiven Gesprächen", die am Abend fortgeführt werden sollten. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn wollte sich nicht dazu äußern.
Sauber-Mitarbeiter zeigen van der Garde kalte Schulter
Van der Garde war am Freitagmorgen an der Strecke erschienen und hatte für eine skurrile Szene gesorgt. Erst kam er nicht ins Fahrerlager, weil er die nötige Akkreditierung nicht bekommen hatte. Dann drehten sich viele Sauber-Mitarbeiter erst einmal weg oder verließen demonstrativ die Box, als sie den "Rebellen" sahen. Trotzdem wurde für ihn ein Sitz angefertigt, dafür zog er den Rennoverall Ericssons über - aber fahren durfte er trotzdem nicht.
Allerdings ist van der Garde im Moment nicht im Besitz einer nötigen Superlizenz, dem so genannten Formel-1-Führerschein. Dieser könnte ihm aber noch bis zum Qualifying am Samstag (7.00 Uhr im LIVE-TICKER) ausgestellt werden.
Giedo van der Garde im Steckbrief