RB-Renault-Ärger spitzt sich zu

Von Adrian Franke
Red Bull ist mit dem neuen Renault-Motor nicht zufrieden
© getty

Das Tischtuch zwischen Red Bull und Renault wird immer weiter zerschnitten, während am kolportierten Team-Boykott des Auftaktrennens in Australien wohl nichts dran ist. Mercedes lobt derweil die Konkurrenz, der Streit zwischen Sauber und Giedo van der Garde geht weiter. Außerdem: Die Formel 1 wird schneller.

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Ärger zwischen RB und Renault: Das Klima zwischen Red Bull und Renault wird immer düsterer. Red Bull ist mit den Motor-Fortschritten Berichten zufolge alles andere als zufrieden, schon im Vorjahr hatte es immer wieder Streitigkeiten gegeben. Mehrere Defekte störten jetzt die Testfahrten, zudem ist Red Bull mit der Hitze-Ausstrahlung des Motors nicht einverstanden.

Die Piloten klagen darüber hinaus über eine schlechte Fahrbarkeit, offenbar sind auch nicht alle versprochenen PS angekommen. Red Bull hat jetzt sogar die Programmierung für das Energiemanagement selbst in die Hand genommen. Beide Seiten entwickeln sich so zunehmend weiter auseinander, was Renaults eigene Pläne im Gegenzug weiter bestärkt.

Die Franzosen wollen angeblich mit einem eigenen Team wieder in die Formel 1 einsteigen, müssten sich dafür aber wieder in die Königsklasse einkaufen. Die Auto Motor und Sport bringt als mögliches Ziel Toro Rosso ins Spiel, da das Team schuldenfrei, intern gut aufgestellt und mit einer guten Infrastruktur ausgestattet ist - allerdings ebenfalls mit Red Bull zusammenhängt. Auch Force India könnte eine Option sein, genau wie Lotus.

Team-Boykott dementiert: Zuletzt waren mehrfach Berichte aufgetaucht, wonach einige Teams infolge des noch immer ungeklärten Test-Unfalls von Fernando Alonso aus Sicherheitsgründen mit einem Boykott des Auftakt-Rennens in Melbourne kokettieren. Von den Strecken-Organisatoren gab es jetzt gegenüber der Nachrichtenagentur AAP ein klares Dementi.

"Wir sprechen mehrmals am Tag mit den Teams, der Formel 1 und der FIA. Ein Boykott ist mit Sicherheit nicht erwogen und diskutiert worden", so Cheforganisator Andrew Westacott: "Alle Teams kommen nach Melbourne, sie sind total gespannt auf den Start der neuen Saison. Alle sind auf ihrem Weg, das Formel-1-Personal ist bereits im Albert Park und bereitet alles für die Übertragung vor. Von unserem Standunkt aus ist zu hundert Prozent sichergestellt, dass alle Systeme funktionieren werden. Wir haben keine Bedenken wegen Irgendetwas."

Mercedes lobt Ferrari: Zwar geht Mercedes auch nach den Tests als klarer Favorit in die kommende Saison, doch der Titelverteidiger verliert die Konkurrenz dabei nicht aus den Augen. Wie Teamchef Toto Wolff der Autosport mitteilte, bereiten ihm sowohl die eigene Konstanz, als auch die Geschwindigkeit der Gegner Sorgen.

"Ich würde in die Rundenzeiten nicht zu viel legen, weil wir nicht wissen, mit wie viel Sprit die anderen gefahren sind. Das wäre Kaffeesatzleserei. Obwohl wir solide gefahren sind, bleibt die Beständigkeit aber immer noch ein Problem. Das müssen wir in den Griff bekommen und dann einfach die ersten Rennen abwarten", mahnte Wolff und fügte mit Blick auf die Konkurrenz hinzu: "Ferrari sah gut aus, Williams auch. Deshalb sollten wir einfach mal abwarten, bis die Rennen wirklich losgehen."

Sauber wehrt sich gegen van der Garde: Nachdem unter der Woche mehrere Medienberichte bestätigt hatten, dass Ex-Sauber-Testpilot Giedo van der Garde den Rennstall verklagen will, setzt sich Sauber jetzt zur Wehr. Van der Garde behauptet, dass ihm in seinem alten Vertrag die Beförderung in dieser Saison zum Stamm-Fahrer versprochen worden war. Stattdessen aber trennte sich Sauber nach der Vorsaison von ihm.

Ein erstes Schiedsgericht in der Schweiz bestätigte die Version des Niederländers laut der Autosport, doch Sauber-Boss Monisha Kaltenborn konterte: "Da dieser Fall im Moment noch vor Gericht ist, wäre es unangemessen, Details zu kommentieren. Aber wir werden in jedem Fall alle nötigen Schritte einleiten, um unsere Firma, das Team und seine Interessen zu schützen." Demnach sei die Entscheidung des Schiedsgerichtes nur ein "erster Schritt" und längst nicht das finale Urteil.

F1 wird schneller: Die Formel 1 wird in der kommenden Saison um 1,6 bis 2,4 Sekunden schneller sein. Das berichtet die Auto Motor und Sport unter Berufung auf interne Pirelli-Daten. Demnach ergab der Vergleich der Daten von den Tests in Barcelona mit den Daten von der Qualifikation zum Spanien-GP im Vorjahr die erstaunliche Steigerung von bis zu 2,4 Sekunden pro Runde.

Sowohl bei den harten, als auch bei den mittleren und den weichen Reifen-Typen waren zeitliche Verbesserungen festzustellen. Bei den harten Reifen dominierte hier Williams (1,623 Sekunden), bei den mittleren Sauber (2,167), bei den weichen Ferrari (2,497). Neben den Reifen sind auch die verbesserten Antriebe sowie die optimierte Aerodynamik für den Sprung verantwortlich.

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