Einen großen Teil der Verantwortung trage dabei die Königsklasse selbst, die angesichts der Antrittsgagen in Millionenhöhe von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone derzeit zu wenig liefere. "Der Sport muss attraktiv genug sein, um wieder 80.000 Leute an die Strecke zu holen", sagte Schumacher: "Wenn das wieder der Fall ist, kann man auch die aufgerufenen Antrittsgebühren refinanzieren."
Gefordert seien daher nun "alle Stakeholder. Ich halte es nicht für legitim, die Verantwortung allein den Veranstaltern aufzubürden. So wird es nicht funktionieren." Ecclestone hatte sich mit dem Traditionskurs nicht auf einen Vertrag für den für Juli angesetzten Großen Preis von Deutschland einigen können, dieser wurde daraufhin ersatzlos gestrichen.
Der Brite gab während und nach den Verhandlungen wiederholt den Strecken die Schuld an der Situation. Erst am Freitag zog Ecclestone auch das für 2016 geplante Rennen in Hockenheim in Zweifel. "Geld ist das Problem in Deutschland", sagte Ecclestone in einer Presserunde vor dem Großen Preis von Malaysia in Sepang.
Mehr Zuschauer in anderen Ländern
Carsten Schumacher widerspricht dieser Darstellung. Dennoch erkennt er an, dass andere europäische Rennen wie Österreich und England es zuletzt geschafft haben, mehr Zuschauer anzulocken. "Das Hauptproblem ist dennoch, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis momentan nicht stimmt", sagte er: "Da mag es die ein oder andere Ausnahme geben, wo es sehr gut funktioniert. Es geht darum, unabhängig von Hypes zu werden, das haben die Engländer zuletzt offensichtlich besser hinbekommen."
Ecclestone bittet die Kurse in unterschiedlichen Größenordnungen zur Kasse, dem deutschen Grand Prix war er in den vergangenen Jahren, als sich Nürburgring und Hockenheim abwechselten, entgegengekommen. Dazu war der Engländer nun offenbar nicht mehr bereit. "Es hat sich nichts an den Forderungen geändert", sagte Schumacher.
"Aber 2013 haben wir einen Verlust gemacht. Und einen erneuten Verlust in dieser Größenordnung wollten wir uns nicht leisten." Ändern sich die Rahmenbedingungen, sei die Formel 1 in Zukunft "jederzeit willkommen. Wir haben bis zur letzten Minuten um sie gekämpft."
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