"Gerade weil es eine so schwere Entscheidung war, hätte ich gern mit Michael darüber gesprochen", sagte Vettel der englischen Tageszeitung Telegraph: "Wir hatten zuvor schon sehr oft davon geredet. Manchmal war es Spaß, manchmal ernst."
Vettel vermisste Schumachers Ratschlag im Herbst 2014, als er sich für den Wechsel von Red Bull zu den Italienern entschied, weil "ich wusste, dass er mir die Wahrheit darüber gesagt hätte, was er wirklich denkt".
Den Wechsel nannte er in diesem Zusammenhang die "schwierigste Entscheidung meines Lebens". Sein guter Freund Schumacher wäre in dieser Situation ohne Zweifel genau der richtige Ansprechpartner gewesen: "Seine Ehrlichkeit bei Ratschlägen mir gegenüber war in den vergangenen Jahren ganz besonders."
In dem Gespräch gab Vettel tiefe Einblicke in das Verhältnis der beiden Ausnahmekönner. "Michael war immer sehr hilfreich und aufrichtig, was zum Beispiel das Business der Formel 1 und seine eigenen Erfahrungen und Lektionen betrifft. Das fehlte mir", sagte der Hesse, der seit dieser Saison für den Traditionsrennstall fährt. Schumacher fuhr von 1996 bis 2006 für die Scuderia und war Vettels großes Kindheitsidol.
"Jetzt stehen die Tore für mich offen"
"Vor 15 oder 20 Jahren stand ich selbst noch vor den Toren in Maranello und wurde nicht hereingelassen. Ich war genau wie jeder andere ein Fan, der Michael sehen wollte", sagte Vettel: "Jetzt stehen die Tore für mich offen, und ich fahre dort über die Strecke, das ist schon besonders."
Schumachers schwerer Ski-Unfall im Dezember 2013 in den französischen Alpen hat Vettel tief getroffen. Der siebenmalige Weltmeister Schumacher absolviert die Reha seit einigen Monaten in seinem Zuhause am Genfer See. Sein 16-jähriger Sohn Mick wird am letzten April-Wochenende in Oschersleben sein Debüt in der Formel 4 geben.
Alles zur Formel 1 auf SPOX