Ferrari noch immer Topverdiener
Die Saison 2014 war aus Ferrari-Sicht ein Desaster, die Scuderia blieb ohne Rennsieg - doch die Kasse klingelte trotzdem. Die Autosport enthüllte am Donnerstag Details des Finanzberichtes aus dem Vorjahr, und der hatte interessante Zahlen parat: Demnach kassierte Ferrari für 2014 164 Millionen Dollar an Preisgeld und damit 38 Millionen mehr als das Weltmeisterteam Mercedes (126 Millionen). Auch Red Bull (156 Mio.) landete vor dem Weltmeister.
Grund für die Diskrepanz ist die Tatsache, dass nicht nur die Rennplatzierungen eine Rolle spielen. Auch mit F1-Boss Bernie Ecclestone vereinbarte Sonderzahlungen werden mit einberechnet, wovon Ferrari als Publikumsmagnet noch immer extrem profitiert. Berichten zufolge kassiert die Scuderia allein für die Teilnahme an der Königsklasse schon 97 Millionen Dollar - und damit nur eine Million weniger, als McLaren 2014 erhalten hat.
Diese Zusatzzahlungen werden zwischen Ferrari, Red Bull, Mercedes, McLaren und Williams gemäß einer 2012 geschlossenen Vereinbarung der Topteams aufgeteilt. Die Preisgelder setzen sich aus den Gebühren der Streckenbetreiber, dem Verkauf der TV-Rechte und Sponsoreneinnahmen zusammen.
Ecclestone gegen Michelin
F1-Boss Bernie Ecclestone will nicht, dass Michelin zurück in die Königsklasse kommt. Der Vertrag des aktuellen Ausrüsters Pirelli läuft Ende 2016 aus, Michelins Motorsport-Direktor Pascal Couasnon bestätigte zum Wochenbeginn, dass Michelin ein Angebot abgeben will - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es langlebige Reifen herstellen darf und die F1 zu den 18-Inch Felgen wechselt, die aktuell in der Formel E verwendet werden.
"Pirelli weiß jetzt genau, was wir wollen. Es ist immer schwer für sie, denn wenn sich ihr Reifen am Limit bewegt, werden sie öffentlich hart kritisiert. Dennoch sind sie dazu bereit, das zu machen", betonte Ecclestone gegenüber Autosport und meckerte: "Alles, was Michelin jetzt machen würde, wäre ein eisenharter Reifen, den man im Januar drauf und im Dezember wieder runter machen kann, weil sie nicht kritisiert werden wollen. Ihre 18-Inch Felgen gefallen mir außerdem überhaupt nicht. Die sehen schrecklich aus."
Marko erwartet "Richtungsänderung"
Red Bull kann mit der bisherigen Saison nicht zufrieden sein, die Gerüchte über einen möglichen Ausstieg aus der Königsklasse halten sich zudem hartnäckig. Jetzt meldete sich Berater Helmut Marko zu Wort, gegenüber der Auto Motor und Sport erklärte er mit Blick auf das anstehende Treffen der Strategiegruppe: "Wir erwarten Entscheidungen, die ganz klar eine Richtungsänderung bewirken. Sowohl auf der Chassis- als auch auf der Motorenseite."
Mittelfristig, so Marko weiter, sei das "eine Bedingung" dafür, dass Red Bull in der Formel 1 bleibt. Sportlich mahnte er derweil zu Geduld. Auf die Frage, wann Red Bull wieder vom Podest träumen kann, antwortete der 72-Jährige: "Wenn alles nach Plan läuft, vielleicht die letzten drei Rennen."
Arai unter Druck
Honda-Motorsport-Chef Yasuhisa Arai spürt den Druck - und stellt an sich selbst die größten Anforderungen: "Wir haben eine großartige Geschichte als McLaren-Honda und daran denkt jeder. Deshalb stehe ich unter enormem Druck." Weiter führte er laut der Autorsport aus: "Ich habe bereits einen Plan vorbereitet, um viele Einzelteile von Rennen zu Rennen umzustellen. Wir wollen unser Ziel zur Saisonmitte erreichen."
Schon jetzt gebe es "enorme Fortschritte" und so sehe er bereits in Monaco oder Kanada eine "deutlich bessere Chance auf Punkte und bis zur Saisonmitte wollen wir aufs Podest". Auf die Nachfrage, ob Ferrari und Williams noch in dieser Saison einholbar seien betonte Arai: "Ja, sicher." Selbst Mercedes sei noch in Reichweite: "Bis zum Saisonende sollten wir das erreichen können. Das ist unser Ziel."
Haas glaubt weiter an Patrick
Gene Haas schließt weiter nicht aus, Danica Patrick ein Formel-1-Cockpit zu geben. Die 33-Jährige fährt aktuell noch in der NASCAR, läuft aber Gefahr, ihren langjährigen Sponsor GoDaddy zu verlieren. "Wenn der richtige Sponsor kommt, wäre alles möglich", erklärte Haas gegenüber der Autosport: "Danica Patrick ist gut vermarktbar. Sie genießt auf der Strecke genau so viel Aufmerksamkeit wie jeder andere Fahrer, deshalb ist sie sehr wertvoll."
Allerdings weiß auch der 62-Jährige, dass Patrick einen weiten Weg vor sich hat: "Natürlich sind Formel-1-Autos einzigartig. Du brauchst wahrscheinlich etwas Erfahrung mit diesen Autos. Aber wir wollen nichts kategorisch ausschließen. Schließlich wäre es ein Homerun, einen amerikanischen Fahrer in einem amerikanischen Formel-1-Team zu haben. Aber dafür muss schon vieles passen."
Die Fahrerwertung auf einen Blick