Alonso hakt Saison ab

Von Adrian Franke
Frustration beim Spanier: Alonso setzt sich dieses Jahre keine großen Ziele mehr
© getty

Fernando Alonso blickt bereits auf die kommende Saison, während Daniel Ricciardo von Red Bull möglichst schnell Verbesserungen sehen will. Sebastian Vettel glaubt derweil, dass sein Wechsel zu Ferrari auch für die Formel 1 positiv war und Lewis Hamilton will eine "bessere Chance" in Österreich. Außerdem: Akzeptiert Räikkönen eine Gehaltskürzung?

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Alonso hakt Saison ab: Die Euphorie bei McLaren vor dem Saisonstart ist längst verflogen, auch das ursprüngliche Ziel, gegen Saisonende Siege einfahren zu können, scheint abgehakt. McLaren-Pilot Fernando Alonso ging laut Motorsport-Total jetzt sogar noch einen Schritt weiter: "In unserer aktuellen Position und Form wäre es clever, wenn wir uns auf 2016 konzentrieren."

Der Spanier fügte hinzu: "Wenn wir das Auto weiterhin verbessern, dann würde ich auch bei jedem Rennen aus der Boxengasse starten. Es hat jetzt oberste Priorität, dass wir uns auf die nächstjährige Leistung konzentrieren. Mal sehen, was das Team bringen kann." Trotz alledem seien die Fortschritte bisher "ziemlich erstaunlich. Die zweite Saisonhälfte ist für uns noch ein Fragezeichen, aber wir sind alle sehr optimistisch." Teamkollege Jenson Button dagegen stellte klar, dass man die laufende Saison "nicht einfach abschreiben" könne.

Ricciardo fordert Verbesserungen: Daniel Ricciardo fuhr im Vorjahr alle drei Red-Bull-Siege ein, den ersten davon in Kanada, und etablierte sich damit in der Königsklasse. "Ich denke, man bekommt irgendwann in der Formel 1 das Gefühl, dass man wirklich dazugehört. Zu wissen, dass ich gewinnen kann und unter dem Druck nicht einbreche, war ein langer Weg. Dieses Selbstvertrauen wird mir für den Rest meiner Karriere helfen", blickte Ricciardo gegenüber F1i zurück.

Gleichzeitig gab der Red-Bull-Pilot aber zu, dementsprechend mit großen Erwartungen in die laufende Saison gegangen zu sein - doch bislang blieb er deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück. "Es ist schwer, um ehrlich zu sein", so Ricciardo weiter: "Ich denke wir sind im Moment in einer schwierigen Situation. Wir wissen, dass uns Power fehlt, aber da ist auch etwas mit dem Auto und dem Chassis, das wir, denke ich, noch nicht ganz verstehen. Da haben wir in meinen Augen im Moment nicht das Selbstvertrauen für den nächsten Schritt."

Daher forderte Ricciardo: "Es muss jetzt einige Veränderungen geben. Die Saison ist fast schon halb vorbei. Wir hatten letztes Jahr einige Siege, waren aber weitestgehend nicht einmal in der Nähe von Mercedes. Daher können wir es uns nicht erlauben, weiter zurückzufallen. Wir müssen einige Veränderungen sehen, andernfalls denke ich, dass etwas großes passieren muss."

Vettel überzeugt von Wechsel:Nach der Kritik von F1-Boss Bernie Ecclestone, wonach man Sebastian Vettel "kaum auf der Straße erkennen" könne und Deutschland auch deshalb "ein fürchterlicher Markt für die Formel 1" sei, hat sich der 27-Jährige jetzt gewehrt. "Ich denke zumindest, mein Wechsel war auch für die Formel 1 im Ganzen sehr positiv", so Vettel im Gespräch mit der Auto Bild Motorsport über seinen Transfer zu Ferrari.

Immerhin liege in Deutschland "natürlich der Vergleich mit früher nahe, als Michael Schumacher für Ferrari fuhr. Da herrschte große Euphorie. Aber ein wenig spüre ich die jetzt auch noch." Außerdem sei die Begeisterung der italienischen Fans etwas Besonderes: "Die Leidenschaft ist einfach größer. Da wird natürlich auch der Fahrer angefeuert, aber das Team steht immer ganz oben in der Prioritätenliste."

Hamilton hofft auf "bessere Chance": Nach dem Sieg von Kanada will Lewis Hamilton den Trend fortsetzen, der 30-Jährige kündigte vor dem Österreich-GP an: "Jetzt ist es an der Zeit, die Dinge auf einer Strecke gerade zu rücken, auf der ich letztes Jahr einen schweren Einstand hatte. Ich hatte beim Qualifying Probleme und startete als Neunter. Aber es war dann eigentlich ein tolles Rennen und ich konnte mich ran kämpfen. Natürlich werde ich hart arbeiten, um am Sonntag eine bessere Chance auf den Sieg zu haben."

Marchionne will Änderungen: Ferrari-Boss Sergio Marchionne fordert die konsequentere Umsetzung der von der Strategiegruppe beschlossenen Veränderungen. Ab 2017 sollen unter anderem schnellere und optisch dynamischere Autos eingeführt werden, darüber hinaus soll auch die Geräuschkulisse an frühere Jahre erinnern. "Es ist das Jahr, in dem wir signifikante Änderungen der Regeln durchführen können - bei der Konstruktion der Autos, der Power sowie der Aerodynamik", stellte Marchionne laut dem Motorsport-Magazin klar.

Die Zeit dränge dabei, auch F1-Boss Bernie Ecclestone erkenne genau wie die anderen Teams "die Notwendigkeit, die richtigen Entscheidungen für die Entwicklung des Sports zu treffen. Zu sagen, er und ich und die anderen Hersteller wären glücklich mit der Entwicklung des Sports über die letzten fünf Jahre wäre frevelhaft. Es ist nicht wahr."

So solle die Formel 1 eigentlich "die Spitze des Automobilrennsports sein. Es gibt nichts Fortschrittlicheres, nichts Unbekannteres was den Ausgang betrifft, als das, wo eine Kombination aus Fahrer und Technologie zum Tragen kommt. Lasst uns das nicht kaputtmachen."

Räikkönens Verbleib vom Geld abhängig: Weiter ist unklar, ob Kimi Räikkönen auch in der kommenden Saison für Ferrari fahren wird. Der Finne kassiert aktuell kolportierte zwölf Millionen Euro plus Prämien, Ferrari will das Gehalt allerdings im Falle einer weiteren Zusammenarbeit offenbar senken. Laut der Gazzetta dello Sport wäre das die Bedingung für eine Vertragsverlängerung.

Darüber hinaus müsse er aber auch mit Leistung überzeugen, wie Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bei Sky ausführte: "Wir sind mit ihm zufrieden, doch er weiß, dass er sich die Vertragsverlängerung verdienen muss. Kimi hat das Thema angesprochen, ich habe ihm geantwortet, dass alles von seinen Leistungen abhängt."

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