Aston Martin würde dabei keinen eigenen Motor produzieren, sondern als Markenpartner das Team finanziell unterstützen und dafür Werbeflächen bekommen, während es weiter mit Mercedes-Powerunits fährt. Die Stuttgarter sollen diesem Plan zugestimmt haben, sie sind mit fünf Prozent an Aston Martin beteiligt.
Für Aston Martin scheint der Deal interessant. "Wenn uns etwas in den Schoß fällt und die Sterne sich ausrichten, würde ich darüber nachdenken? Ja", bekannte der Vorstandsvorsitzende Andy Palmer: "Wir müssen Dinge untersuchen, um den Namen Aston Martin auf der Welt bekannt zu machen. Derzeit nutzen wir dazu die Langstreckenweltmeisterschaft."
Seine Marke trat bisher nur in den Saisons 1959 und 1960 in der Formel 1 an. Der Erfolg stellte sich in bei sechs Rennen nicht ein, bevor das Team wieder abgezogen wurde: Zwei sechste Plätze von Roy Salvadori waren die besten Ergebnisse. Bei elf Teilnahmen standen am Ende nur fünf Zielankünfte in den Geschichtsbüchern.
Eine ähnliche Zusammenarbeit wie die Markenpartnerschaft mit einem Mercedes-Team gibt es derzeit in der Formel 1 schon: Red Bull bekommt Unterstützung von Infiniti, einer Marke des Nissan-Konzerns, der wiederum mit Renault verbunden ist. Palmer arbeitete vor seinem im Dezember 2014 begonnenen Engagement bei Aston Martin übrigens für Nissan und war dort für die Partnerschaft mit Red Bull Racing verantwortlich.
Lauda: Keine Gespräche
Am Samstag berichtete Autosport zunächst, dass der frühere Weltmeisterrennstall mit Aston Martin in Verbindung steht und dadurch ab der Saison 2016 mit Mercedes-Antrieben starten könnte. "Es gibt nicht einmal Gespräche. Ich habe nichts davon gehört und wir haben nie darüber gesprochen", gab Niki Lauda als Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-F1-Teams an.
"Ich frühstücke jeden Morgen mit Helmut Marko, deshalb sollte ich es wissen", sagte der frühere Weltmeister und erörterte er den Grund für die vermeintliche Absage: "Wir haben nie darüber nachgedacht, weil wir vier Teams haben, die unsere Motoren verwenden, deshalb haben wir nicht die Kapazitäten."
Allerdings könnte Lotus als Kundenteam bald wegfallen. Renault soll an einer Übernahme seines früheren Werksteams interessiert sein. Dann stünden auch die Türen für eine Mercedes-Partnerschaft mit Red Bull offen.
Wolff lässt Tür für Red-Bull-Partnerschaft offen
Allerdings ist Lauda in seiner Funktion nicht geschäftsführend. Die Verantwortung trägt Motorsportdirektor Toto Wolff und der äußerte sich nach dem Rennen in Silverstone anders.
"Ich lasse die Tür offen", sagte der Österreicher: "Was geschieht, wenn sich Renault dazu entschließt, ein eigenes Team zu haben? Wollen sie dann weiterhin Toro Rosso und Red Bull ausrüsten? Wenn nicht, welche Lösungen gibt es? Wer wird sie dann ausrüsten, damit sie im Sport bleiben? Und was bedeutet das für uns? Bisher waren sie ein Gegner."
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