Denkzettel für Formel 1 bei Fanumfrage

SID
Sebastian Vettel und die Formel 1 befinden sich in der Krise
© getty

Formel-1-Fans aus aller Welt haben ihre Meinung zu dringend notwendigen Veränderungen kundgetan und der Königsklasse zugleich einen Denkzettel verpasst.

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Im Rahmen der größten Umfrage in der Geschichte des Sports verband der Großteil der Teilnehmer die Formel 1 vor allem mit den Attributen "teuer", "technologisch" und "langweilig". Die Fahrergewerkschaft GPDA veröffentlichte vor dem Großen Preis von Großbritannien am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) die ersten Ergebnisse der weltweiten Untersuchung, an der mehr als 217.000 Fans aus 194 Ländern teilgenommen hatten.

Noch 2010 hatten die Fans die Rennserie in einer ähnlichen Umfrage vor allem mit den Schlagwörtern "technologisch", "ausgeglichen" und "spannend" in Verbindung gesetzt. Weitgehende Einigkeit herrscht nun bei der Frage, woran die Königsklasse, die mit sinkenden TV-Quoten und einem Rückgang der Zuschauerzahlen an den Strecken kämpft, derzeit krankt.

Stärkerer Wettbewerb erwünscht

89 Prozent der Teilnehmer wünschen sich stärkeren Wettbewerb im Kampf um die WM, der seit 2014 von Mercedes und zuvor von Red Bull Racing dominiert wurde. 85 Prozent meinen, dass die Formel 1 mehr tun muss, um neue Fans zu gewinnen und alte Fans zu halten. Immerhin 77 Prozent sind der Meinung, dass in der Königsklasse die Interessen der engagierten Unternehmen zu sehr im Vordergrund stehen. 68 Prozent glauben, dass die zu hohen Kosten für die Teams der Formel 1 schaden.

In der Praxis wünscht sich ein Großteil der Fans Veränderungen, die wohl kaum umgesetzt werden. 80 Prozent der Teilnehmer wünschen sich mehr als nur einen Reifenlieferanten, 74 Prozent wollen eine Lockerung des Reglements und technologische Freiheiten für die Teams. 60 Prozent möchten zudem Tankstopps während der Rennen wieder einführen.

Interessant ist nun, wie die Entscheidungsträger mit den Ergebnissen umgehen. Den Willen vor allem zu Veränderungen des Sounds (72 Prozent der Fans ist dies wichtig) und der Optik der Rennwagen ab dem Jahr 2017 haben die Teams bereits mitgeteilt, auch Neuerungen schon ab 2016 wurden zuletzt diskutiert.

Dass die sogenannte Strategiegruppe der Formel 1 jedoch Vorschläge entgegen der eigenen Überzeugung entwickelt, darf wohl ausgeschlossen werden. Wolff hatte in dieser Angelegenheit kürzlich bereits tief blicken lassen. "Basisdemokratie funktioniert in der Formel 1 nicht", sagte der 43-Jährige, "soviel ist klar."

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