FIA-Warnung wegen Fake-Boxenstopps: In Silverstone sorgte Mercedes für einen Aufreger: Die Boxencrew täuschte während des Duells mit Williams bereits in der 14. Runde Vorbereitungen auf einen Boxenstopp an, um Williams so seinerseits zu einem überhasteten Stopp zu bewegen. Der Plan ging nicht auf und Mercedes-Boss Toto Wolff gab anschließend zu: "Wir wissen, dass Williams größere Probleme damit hat, die Reifen am Ende durchzubringen und wir wussten, dass das einen frühen Boxenstopp bei ihnen hätte auslösen können."
Es sei "ein kleines Spielchen gewesen, das nicht aufgegangen ist", so Wolff laut Motorsport.com weiter. Doch die FIA sieht das nicht so locker: Gemäß des F1-Regelbuchs dürfen sich Boxencrews nur in der Boxengasse aufstellen, wenn ein Stopp unmittelbar bevorsteht.
Die FIA will jetzt sicherstellen, dass es bei derartigen Fake-Stopps künftig eine Null-Toleranz-Politik gibt und Teams sich bei einem erneuten Vorfall rechtfertigen müssen - inklusive Veröffentlichung des Funkverkehrs mit dem Fahrer. Ein erneuter Versuch in der Richtung würde als Regelverstoß geahndet werden, vor dem Ungarn-GP soll es ein entsprechendes Briefing geben.
Honda-Boss trotzt dem Druck: Honda-Boss Yasuhisa Arai steht unter Druck, die Zusammenarbeit mit McLaren verläuft in dieser Saison bislang extrem holprig. Arai weiß dabei um seine Verantwortung, wie er der laut Autosport klarstellte: "Ich verspüre immer großen Druck, denn McLaren-Honda ist eine historische Legende. Wir hatten große Ergebnisse und viele Fans wollen Erfolge. Es ist ein großer Druck, aber ich fühle mich wohl damit, sehr wohl. Ich will mein Programm weiter selbst anführen. Ich verspreche ein langfristiges Projekt."
Ecclestone will "Regelbuch zerreißen": Bernie Ecclestone macht die Krise der Königsklasse sichtlich zu schaffen. Nachdem der F1-Boss bereits vor einiger Zeit im Zuge der Kostendebatte angeboten hatte, alle Verträge zu zerreißen, hat er jetzt die technischen Regeln ins Visier genommen. "Lasst uns das verfluchte Regelbuch zerreißen und von vorne anfangen", forderte er im Guardian.
Vor allem die für die breite Masse zu komplizierten und zu teuren Hybridantriebe sind ihm ein Dorn im Auge: "Wenn ich mit einem weißen Blatt Papier anfangen könnte, würde ich zunächst einmal einen Motor entwerfen, der nicht so kompliziert wie der aktuelle ist. Schaut euch Toyota an. Sie hätten vielleicht Interesse an einer Rückkehr in die Formel 1. Aber so lange es diese Antriebseinheiten gibt, werden sie auf keinen Fall zurückkommen, denn sie wüssten, dass sie von Anfang an in Problemen stecken würden."
Montoya fordert weniger Informationen: Juan Pablo Montoya sieht die Entwicklungen in der Königsklasse zwiegespalten. Zwar seien die schnellen, schwerer zu beherrschenden Boliden seiner aktiven Zeit respekteinflößender gewesen. Gleichzeitig bezeichnete er die technischen Entwicklungen auf der Sportkonferenz der FIA als "beeindruckend. Aber viele Leute verstehen sie nicht. Es gibt viele coole Dinge, die ein normaler Mensch nicht versteht. Ich denke, viel von der Technologie wird einfach nicht rübergebracht."
Daher fordert der Ex-F1-Pilot eine Drosselung des Informationsflusses: "Wenn man die Reifen- und Temperatursensoren wegnimmt und einfach nur den Druck misst, dann wird das Racing sofort um zehn Prozent besser. Da bin ich mir sicher." Es gebe inzwischen bei den F1-Fahrern "kein Gefühl mehr. Wenn sie sehen, dass die Temperatur zu hoch ist, nehmen sie Gas raus. Auf die Reifen schauen, Gas rausnehmen, auf die Bremsen schauen, Gas rausnehmen. Und wenn man das alles wegnimmt, dann wird es wieder eine Gefühlssache."
Unmoralisches Angebot aus Russland? Bernie Ecclestone hat offenbar ein lukratives Angebot aus Russland abgelehnt. Wie Formel1.de berichtet, wollte ein Oligarch die komplette Königsklasse kaufen, um sie dann seinem Enkelsohn zu überlassen. "Er hätte alles unter Kontrolle gehabt, wie ein kleiner Diktator, hätte aber nicht gewusst, was er tut. Das hat mich beunruhigt", so Ecclestone.
Weiter führte der 84-Jährige aus, dass es "zehn Millionen potentielle Käufer" gebe, welche die Serie sofort übernehmen würden. Doch der Brite bevorzugt die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Mehrheitseigner CVC Capital Partners. Dennoch ist ein Verkauf immer ein Thema: "Wenn sie jemand kauft, dessen Geschäft darin besteht, wie CVC Firmen zu kaufen und zu verkaufen, wäre das nicht gut. Wir brauchen jemanden, der kauft und bleibt."
Mehr Verantwortung für die Fahrer: Die Strategiegruppe ist sich einig, die Fahrer sollen wieder stärker in die Pflicht genommen werden. Schon seit der vergangenen Saison gibt es Einschränkungen was den Funkverkehr angeht, jetzt sollen ab der Sommerpause alle Fahrtipps komplett verboten werden. "Der Fahrer darf dann keine Instruktionen mehr vom Team erhalten, die ihm dabei helfen, das Auto zu steuern. Das gilt auch für die Startvorbereitung", bestätigte McLaren-Rennleiter Eric Boullier laut Formel1.de.
Für die Fahrer würden somit erhebliche Hilfestellungen was die Nachjustierung sowie was die Regelung der Kupplung angeht wegfallen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff fügte hinzu: "Die Fahrer sollen auf der Strecke mehr in die Verantwortung genommen werden. Es wird keine Informationen zu Reifen- und Bremstemperaturen und zum Benzinverbrauch mehr geben. Es wird keine fertig kalibrierten Kupplungen mehr geben." Im Gegenzug sollen wohl mehr Informationen auf dem Lenkrad-Display stehen.
Haas castet zehn Fahrer - auch Hülkenberg?Gene Haas hat sich auf zehn Fahrer festgelegt, aus denen er die Piloten für sein in der kommenden Saison an den Start gehendes Team auswählen will. Laut ESPN ist auch Nico Hülkenberg einer der Kandidaten, Haas' Partnerschaft mit Ferrari hat zudem Spekulationen über die Testfahrer Jean-Eric Vergne und Esteban Gutierrez befeuert. "Wir haben eine Liste von zehn Fahrern, die wir beobachten", bestätigte Haas bei Motorsport.com: "Wir werden mit ihnen sprechen und sehen, was für uns funktioniert."
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