Alonso: "Dankbar, dass ich noch lebe"

Von SPOX
Für Fernando Alonso begann die neue Saison mit einem Schreckmoment
© getty

Fernando Alonso hat beim Großen Preis von Australien einen Horrorcrash unverletzt überstanden. Der Spanier in Diensten von McLaren-Honda fuhr in der 18. Runde auf den Haas von Esteban Gutierrez auf und überschlug sich mehrmals. Glücklicherweise entstieg Alonso dem völlig zerstörten Wrack unverletzt.

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"Es war ein heftiger Crash. Ich versuche gerade, alles im Körper wieder an die richte Stelle zu bringen", scherzte der zweifache Weltmeister bei der BBC, nachdem er im Medical Center durchgecheckt worden war: "Ich habe versucht, den Windschatten von Gutierrez bis zum Bremspunkt zu nutzen. Es war eine Kombination mehrerer Faktoren, die zum Crash geführt hat."

Der Mexikaner hatte offenbar früher das Gaspedal gelupft als Alonso, der durch seinen Geschwindigkeitsüberschuss in diesem Moment sowieso den Abstand verringerte. Rechtzeitig auszuweichen war unmöglich.

Beim Auffahren aufs linke Hinterrad des Haas zerbarst die rechte Vorderradaufhängung des McLaren, anschließend knallte Alonso mit der linken Seite in die Mauer und riss weitere zwei Reifen ab. Das Auto rutschte quer in die Auslaufzone, beim Wechsel von Rasen zu Kiesbett wurde der McLaren ausgehebelt und überschlug sich. Nach 100 Metern Flug kam er mit dem Heck im Sand auf und blieb auf dem Kopf liegend an den Sicherheitsbarrieren liegen.

Gutierrez: "Schockmoment für beide"

"Es war ein sehr, sehr beängstigender Moment. Ich war sehr besorgt, als ich in den Rückspiegel geguckt habe", sagte Gutierrez später: "Ich bin so schnell wie möglich rausgesprungen und zu ihm gelaufen. Zu sehen, dass Fernando in Ordnung ist, war eine große Erleichterung. Wir haben nicht viel geredet, es war ein Schockmoment für uns beide."

Alonso war direkt nach dem Unfall aus eigener Kraft aus dem Auto geklettert und humpelte nur leicht. "Mutter! Ich habe dauernd gedacht: Mutter schaut jetzt zu! Ich wollte meinen Angehörigen zeigen, dass es mir gut geht", erklärte er den schnellen Ausstieg: "Im Cockpit wusste ich gar nicht genau, wo ich war. Man sieht den Himmel, dann wieder den Boden, dann wieder den Himmel und dann wieder den Boden. Es hat gar nicht aufgehört. Ich wusste erst gar nicht, wo ich bin. Ich lag so weit von der Strecke weg."

"Glücklicherweise sind wir beide okay", fasste Alonso schließlich zusammen: "Ich bin dankbar für die Sicherheit des Autos und dafür, dass ich lebe. Das ist das Wichtigste. Danke an die FIA für ihre kontinuierliche Arbeit an der Sicherheit. Das ist wahrscheinlich der Grund, dass ich am Leben bin."

Die übrigen Fahrer realisierten bei der Vorbeifahrt allesamt, wie heftig der Unfall war. "Ich habe die Rote Flagge gesehen und mir gedacht: 'Komisch'", berichtete Alonsos McLaren-Teamkollege Jenson Button: "Dann sah ich Fernando weggehen, dann den Vorfall und dann war ich von den Socken, dass er wegging."

Alonso: "Es war ein Rennunfall"

Die Schuld für den Unfall sah Alonso bei niemandem. "Es war ein Rennunfall", sagte der 34-Jährige: "Wir haben beide gekämpft. Offensichtlich vergessen wir manchmal, dass wir 300 km/h schnell sind und jeder kleine Crash kann viel größer werden. Dieser war enttäuschend, weil wir die Meisterschaft mit null Punkten beginnen und die Power Unit beschädigt haben. Wahrscheinlich müssen wir direkt die zweite nehmen."

Fragen, ob das zur Saison 2017 einzuführende Halo-System den Ausstieg von Alonso negativ beeinflusst hätte, bügelte Button anschließend ab. "Er musste nicht schnell raus. Das Sicherheitsrisiko ist größer durch Dinge, die den Kopf treffen können, als durch irgendetwas, wenn das Auto falschherum liegt", sagte der Brite.

Auch einen Brand durch auslaufenden Treibstoff schloss Button aus: "Es wäre durch Sicherheitszelle und den Tank außergewöhnlich, wenn es ein Problem durch Benzin geben würde. Es würde nicht passieren. Also ist es besser, das Halo-System zu haben."

Das Halo-System besteht aus einem Bügel, der vor dem Kopf des Fahrers auf dem Chassis befestigt ist. Ein Halbkreis zieht sich über dem Kopf an beiden Seiten des Autos bis zur Höhe des Überrollbügels. Das aus Carbon gefertigte Strebensystem soll aufklappbar sein. Somit müssten die Streckenposten künftig das Auto umdrehen, wenn es nach einem Crash falschrum landet.

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