"Ferrari zerbrechlich wie Kristall"

SID
Sebastian Vettel wurde in Bahrain bereits in der Aufwärmrunde gestoppt
© getty

Nach dem Sieg von Nico Rosberg beim GP von Bahrain feiert die Presse den "Teufel" im Mercedes. Dagegen trauern die Italiener, weil Sebastian Vettel und Ferrari eine "schwarze Nacht in der Wüste" erleben.

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ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Schwarzer Sonntag für Vettel! Sebastian schlittert rasch in die schwarze Nacht in der Wüste. Vettels Traum von 'Tausend und einer Nacht' löst sich in der Einführungsrunde auf. Ohne den Deutschen hat Mercedes ein einfaches Leben. Rosberg feiert den zweiten Sieg einer WM, die momentan unter seinem Stern steht."

Corriere dello Sport: "Rosberg, Herr der Formel 1! Wie bei einem Lichtspiel unweit einer Wüstenoase ist bei diesem Grand Prix nichts wie es scheint. Hamilton zeigt sich als Emir verkleidet, startet schlecht und muss nach der ersten Kurve erst mal verschwinden. Einziger Trost für Ferrari ist Räikkönens zweiter Platz."

Tuttosport: "Rosberg siegt in Bahrain vor Räikkönen. Die Bilder von Vettels Auto im Rauch sind eine schwere Enttäuschung für die Ferrari-Fans. Was für eine Weltmeisterschaft erwartet Vettel und Ferrari, wenn der Vorsprung von Mercedes noch so groß ist?"

La Repubblica: "Rosberg startet gut, der Rest des Rennens ist für ihn ein Spaziergang. Er ist ein Privilegierter, weil er über ein tolles Fahrzeug verfügt. Sein Sprung nach vorne in dieser Weltmeisterschaft kann Ferrari nur Angst einflößen. Sebastian hatte mit einem tollen Start gerechnet, doch seine Träume haben sich noch vor dem Start in Rauch aufgelöst. Game Over ohne Duell, ohne den Teufel Rosberg bekämpfen zu können, diesen Eindringling im Kampf zwischen Hamilton und Vettel."

La Stampa: "Ferrari zeigt sich fragil: Schnell wie Mercedes, doch zerbrechlich wie Kristall. Vettels Grand Prix in Bahrain endet schon vor dem Start in einer Wolke aus weißem Rauch. Im ewigen Duell Mercedes gegen Ferrari siegt Rosberg. Sein Erfolg hinterlässt bei Ferrari viele Fragen über die Zuverlässigkeit des eigenen Autos."

ENGLAND

The Guardian: "Nico Rosberg holt seinen fünften Sieg in Serie und darf nun mit einem Lächeln darüber nachdenken, dass er seit sechs Monaten ungeschlagen ist. Für Hamilton liegt das Gefühl des Sieges dagegen ein halbes Jahr zurück, sein nächster Erfolg dürfte eine enorme Erleichterung bringen, ihn wie eine Bluttransfusion beleben. Er ist sehr belastbar, aber im Moment dürfte er ins Grübeln geraten."

Telegraph: "Die Entscheidung über Rosbergs Sieg fiel in den ersten Sekunden des Rennens. Hamilton kam nur stotternd vom Fleck, Rosberg sicherte die Führung und blickte nie zurück. Sicher, er wurde anschließend nicht mehr gefordert, aber er beging auch keine Fehler. Er tat, was zu tun war, nicht mehr und nicht weniger. All das ist aber kein Beweis, dass er schneller ist als sein Rivale. Sollte es je einen Herausforderer der Mercedes-Herrschaft geben, dann ist das Sebastian Vettel. Aber es wird deutlich: Ferrari hat einen fragilen Motor gebaut. Im verzweifelten Versuch, Mercedes zu erreichen, sind sie Risiken eingegangen, die sich bislang nicht auszahlen."

Daily Mail: "Lewis Hamilton achtete sehr genau auf Details, als er die arabische Kluft für den Spaziergang durchs Fahrerlager auswählte. Weniger Aufmerksamkeit zeigte er am Start, und das kostete ihn den Sieg. Nico Rosberg profitierte von dieser Trägheit und holte seinen zweiten Sieg in Serie."

Mirror: "Lewis Hamilton hat Nico Rosberg seit seinem vorzeitigen Titelgewinn im Oktober nicht mehr geschlagen. In diesem Fall war es aber nicht allein die Schuld des Weltmeisters, er wurde von Williams-Ass Valtteri Bottas schon in der ersten Kurve gerammt."

SPANIEN

Marca: "Rosberg startet durch. Der Himmel war offen für Nico, der in 57 einwandfreien Runden den zweiten Sieg in Folge einfährt. Jetzt erscheint er tatsächlich als ernsthafter Kandidat auf seinen ersten WM-Titel. Nach Vettels K.o. auf der Einführungsrunde ist die Stimmung bei der italienischen Fangemeinde fast wie bei einer Beerdigung, trotz des Podiumsplatzes von Kimi.

As: "Vettels Auto blieb in der Einführungsrunde qualmend stehen, Kimi Räikkönen rettete Ferraris Ehre mit seinem zweiten Platz. Rosberg führt die WM klar an, trotz seines Ausfalles wird Vettel aber ein Rivale in diesem Rennjahr sein."

Sport: "Rosberg behauptet sich in Bahrain. Die erste große Nachricht kam bereits in der Einführungsrunde, als der Motor von Vettels Ferrari den Geist aufgab. Schade, denn man hatte das Gefühl, dass Ferrari in Bahrain durchaus etwas liefern konnte. Grässlicher Start von Hamilton dessen Zusammenstoß mit Bottas ihn dann weit zurückwarf."

El Mundo Deportivo: "Rosberg wird der Sieg auf dem Tablett serviert, und der Deutsche fährt den Erfolg überzeugend ein. Nicos Sieg zeigt, dass er reifer geworden ist. Er beging keinen einzigen Fehler."

El Pais: "Nico Rosberg ist wieder mal der Beste, mit seinen 30 Jahren fängt er an zu träumen. Der deutsche Mercedes-Pilot scheint eine Stabilität gefunden zu haben, die er letzte Saison nicht hatte, solide und mental stark. Hamilton leidet momentan am meisten."

SCHWEIZ

Neue Zürcher Zeitung: "Rosberg, ein neuer WM-Favorit. Die Formel 1 hat nach dem zweiten Rennen einen neuen Favoriten: Rechnet man die WM-Läufe der letzten Saison mit, dann hat Nico Rosberg mit dem Triumph beim Großen Preis von Bahrain den fünften Grand Prix in Folge gewonnen. Schon nach 400 Metern war klar, dass Rosbergs Stern unter dem Flutlicht am hellsten strahlen würde. Sebastian Vettels Ferrari hatte sich bereits in der Aufwärmrunde mit einem Motorschaden verabschiedet, die Italiener haben bisher mehr am Gewinn von Zusatz-PS als an der Zuverlässigkeit gearbeitet."

Blick: "Vettel-Drama schon vor dem Start in Bahrain. Die Mercedes-Dominanz ist in der Formel 1 nicht neu, dass die härtesten Rivalen schon vor dem Start die Segel streichen dagegen schon. Beim Wüsten-Zauber von Bahrain geht schon in der Aufwärmrunde Sebastian Vettels Ferrari-Motor in Rauch auf - das Aus für den Wahl-Thurgauer.

FRANKREICH

L'Equipe: "Mit seinem fünften Erfolg in Serie ist Nico Rosberg der neue starke Mann der Formel 1, er hat die Rolle von Lewis Hamilton übernommen. Ferrari zeigt nach dem zweiten Platz für Kimi Räikkönen und dem Ausfall von Sebastian Vettel ein lachendes und ein weinendes Auge."

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