McNish kritisiert Vettel: Beim Start in China sauste Sebastian Vettel mit seinem Auto in seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen hinein - ausgerechnet vor den Augen des Ferrari-Chefs. "Was Ferrari-Oberhaupt Sergio Marchionne in China sah, war peinlich", schrieb Ex-Pilot Allan McNish in seiner BBC-Kolumne.
Vettel hatte sich anschließend fürchterlich über Red-Bull-Fahrer Daniil Kvyat aufgeregt, doch McNish gibt dem Deutschen die Schuld an der Kollision: "Für mich ist klar, dass es Vettels Fehler war. Er sah Kvyat nicht früh genug kommen. Die Tür war offen, zwischen den Randsteinen und dem Ferrari hatte locker eine Wagenbreite Platz."
Für den WM-19. von 2002 ist außerdem sicher, dass die Scuderia nun gehörig unter Druck steht: "Bei Ferrari herrschte im vergangenen Jahr durch Vettels Ankunft eine besondere Stimmung. Man konnte nach der traumatischen Saison von 2014 wieder einen großen Schritt nach vorne machen. Doch die Flitterwochen mit Vettel sind nun vorbei. Der letzte Titel liegt immer weiter zurück und nichts erhöht den Druck dermaßen wie die Präsenz des Chefs."
Fachleute warnen Rosberg: Für Nico Rosberg läuft es bislang richtig rund. Der Mercedes-Pilot hat alle drei Rennen der neuen Saison gewonnen. Trotzdem gibt es manchen Experten, der Rosbergs Teamkollegen Lewis Hamilton noch lange nicht abschreibt.
"Der Mann, der bislang 100 von insgesamt 104 gefahrenen Runden in den Grands Prix von Russland geführt hat, kehrt am Sonntag wieder auf die oberste Stufe des Treppchens zurück", sagte der frühere F1-Fahrer Johnny Herbert.
Und Sky-Experte Marc Surer erklärte: "Rosberg ist im Moment der glücklichere Fahrer. Hamilton hat auf der Pole Position liegend zwei Mal den Start verhauen. Dabei ist unklar, ob es technische Probleme waren oder ein Fehler des Piloten. In China hat er einfach Pech gehabt. Aber aufgepasst! Hamilton wird zurückkommen."
Personeller Sauber-Aderlass geht weiter: Sind es die finanziellen Probleme? Timothy Malyon, leitender Ingenieur an der Strecke, hat Sauber überraschend noch vor dem GP von Russland verlassen, offiziell kündigte er aus "persönlichen Gründen." Die Personalie hat dennoch einen Beigeschmack.
Malyon hatte erst im Januar den Posten von Giampaolo Dall'Ara übernommen. Außerdem hatten sich zuletzt Technikchef Mark Smith Marcus Ericssons Renningenieur Erik Schuivens aus Hinwil verabschiedet. Mit Malyon scheidet also der vierte leitende Ingenieur binnen weniger Monate aus.
In Sotschi übernimmt Paul Russell kurzfristig die Aufgaben des Abgängers. Er ist eigentlich als Renningenieur für Felipe Nasr tätig.
Barrichello spricht über Senna-Beerdigung: Für Rubens Barrichello war die Beisetzung von Formel-1-Legende Ayrton Senna einer der traurigsten Tage überhaupt. Er trug 1994 in Sao Paulo sogar den Sarg seines brasilianischen Landsmannes.
Nun erklärte der 43-Jährige, dass er trotzdem eine regelrechte Erinnerungslücke für den Tag hätte. "Ich sehe Bilder von damals, aber ich weiß es nicht mehr. Obwohl ich sogar einer der Sargträger war. Ich erinnere mich nicht", sagte Barrichello gegenüber Fox Sports.
Der Vizeweltmeister von 2002 und 2004 vermutet, dass dies mit einem Unfall zusammenhängt. An dem Wochenende in Imola, als Senna ums Leben kam, crashte nämlich auch Barrichello im Training und erlitt eine Gehirnerschütterung.
Button tadelt sein Auto: McLaren schiebt derzeit gerne der Honda-Antriebseinheit die Schuld für die Misserfolge in die Schuhe. Bis zum Europaauftakt wolle der Rennstall das beste Chassis der Königsklasse stellen, meinte beispielsweise Rennleiter Eric Boullier.
Für Jenson Button ist das allerdings zu kurz gegriffen. "Ich bin sicher, dass wir auch nicht das beste Auto haben", meinte der Brite gegenüber ESPN: "Wir müssen uns beim Auto und bei der Antriebseinheit verbessern, man kann nicht einfach mit dem Finger auf einen Bereich zeigen."
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