"Es ist ein kontroverses Thema", äußert sich Haas während der Pressekonferenz in Baku zur Menschenrechtssituation in Aserbaidschan. "Ich weiß, dass in den USA Menschenrechte extrem wichtig sind. Die Amerikaner haben die Tendenz, sich dafür stark einzusetzen, damit alle Menschen weltweit gleich behandelt werden. Racing ist ein Sport, der die Menschen zusammenbringt, um zu sehen, dass man Unstimmigkeiten immer auch bereinigen kann."
Haas, der mit seinem NASCAR-Team in den USA auf großer Bühne präsent ist und seit dieser Saison auch ein Team in der Formel 1 installiert hat, betonte besonders den verbindenden Charakter des Sports.
"Die USA blickt mit Russland auf eine lange Vergangenheit mit Streitigkeiten zurück, aber als wir beim Rennen dort waren, waren die Menschen so freundlich", sprach Haas seinen Besuch in Sotschi als Beispiel an. "Es war dort wirklich toll. Deshalb denke ich, dass unser Sport dazu beitragen kann, diese Probleme zu lösen. Wenn sich die Politiker darum kümmern, dann finden sie hoffentlich zu einer einvernehmlichen Lösung."
"Sport sollte die Menschen vereinen"
Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff argumentierte in die gleiche Richtung. "Ich denke, wir sind für den Sport verantwortlich. Sport sollte die Menschen vereinen und nicht spalten", so Wolff. "Wenn wir unseren Teil dazu beitragen können, dass wir die Menschen zusammenbringen und für ein gutes Spektakel sorgen, dann ist es das, was wir tun können."
"So wie Toto gesagt hat, sind wir kein Politiker", stimmt Williams-Teamchefin Claire Williams zu. "Wir führen ein Sportteam und sind hier, um ein Rennen zu fahren. Bernie Ecclestone und Jean Todt sind der Meinung, dass es richtig ist, wenn wir hier fahren. Wir reisen dorthin, wo es der Kalender sagt. Die Veranstalter haben für uns sehr gute Anlagen bereitgestellt. Aber wie Toto gesagt hat, soll der Sport die Menschen verbinden. Wir wollen am Sonntag ein gutes Rennen zeigen.
Hamilton kritisiert Fahrer - Rosberg kontert
Während die Teamchefs auf der Pressekonferenz ruhige Töne anschlugen, fand Hamilton klare Worte für seine Fahrer-Kollegen. "Die Fahrer jammern über so viele Dinge. Sie wollen alles eben haben, ohne Vibrationen und Bodenwellen. Sie wollen diesen Strecken den Charakter und das Leben nehmen ", erklärte der Brite, der seinen Silberpfeil am Freitag mit durchschnittlich 200 km/h durch die engen Kurven der Strecke in Baku bewegte, bezüglich einiger Beschwerden über die Gestaltung des neuen Kurses.
Auch Max Verstappens Aussage, dass die Boxeneinfahrt zu gefährlich sei, konterte Hamilton. Die Formel 1 sei etwas für Männer und Verstappen habe sich mit den vorhandenen Gegebenheiten abzufinden.
Dann wurde es Rosberg offenbar zu viel: Laut FIA-Rennkommissar Derek Daly, der ebenfalls bei dem Briefing anwesend war, erinnerte der Deutsche seinen Teamkollegen daran, dass sich dieser selbst im Mercedes-Teambriefing wegen der Boxeneinfahrt "beinahe in die Hosen gemacht" hatte. Lautes Gelächter im Raum folgte und Hamilton war bloßgestellt.
Der Rennkalender der Formel 1