Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff forderte den Automobil-Weltverband FIA auf, bis zum Rennen eine Lösung zu finden. "Wir haben die Probleme bei unterschiedlichen Autos mit unterschiedlichen Designs gesehen. Das macht uns Sorgen. Wir brauchen eine Reaktion", sagte der Österreicher nach dem Qualifying am Samstag.
WM-Spitzenreiter Nico Rosberg (Wiesbaden/Mercedes) und Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat (Russland) waren am Samstag aufgrund erheblicher Vibrationen, die beim Beschleunigen auf den Randsteinen entstanden, mit Brüchen an der Radaufhängung spektakulär abgeflogen, am Freitag erwischte es den Niederländer Max Verstappen (Red Bull). Schäden an der Aufhängung bremsten am Samstag auch Force-India-Fahrer Sergio Perez (Mexiko). Bei Rosbergs Mercedes musste nach dem Crash das Getriebe gewechselt werden, weswegen der 31-Jährige wegen einer Strafe am Sonntag nur von Startplatz sieben statt zwei auf die Strecke geht.
Hamilton nimmt FIA in die Pflicht
Auch Weltmeister Lewis Hamilton (England), der als Pole-Setter vom Pech seines ärgsten WM-Rivalen profitierte, nahm die FIA in die Pflicht: "Diese Randsteine sind gefährlich. Ich weiß nicht, wie viele Unfälle es noch braucht, bis ein Auto böse in der Wand landet."
Der Engländer schlug eine Lösung vor, die allerdings bis Sonntag nicht umzusetzen ist: "Wo heute Randsteine sind, war früher Gras. Da haben die Leute stärker gebremst, weil sie nicht darauf fahren konnten. Heute nehmen sie das Risiko, weil mehr Strecke da zu sein scheint."
Die Vorfälle nicht überbewerten wollte Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien). "Die Kerbs sind aus einem klugen Grund angebracht worden. Sie sollen verhindern, dass die Fahrer ständig neben der Strecke fahren. Wer das trotzdem tut, ist auch mitverantwortlich", sagte der McLaren-Pilot. Auch Ferrari-Star Sebastian Vettel bewertete die Randsteine als "an sich nicht gefährlich", regte aber für das kommende Jahr eine "andere Lösung" an.
Das Ergebnis des Qualifyings im Überblick