Blockt Red Bull das Halo per Veto?

Von SPOX
Red Bull testete den Kopfschutz als erstes in Silverstone
© getty

Die Formel 1 zankt sich um die Einführung des Kopfschutzes zur Saison 2017. Die FIA will ihr Halo-System durchdrücken, braucht dafür aber die Zustimmung aller Teams. Nur wollen einige nicht mitspielen, allen voran Red Bull.

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"Ich bin kein großer Fan des Halos und der Einschränkungen, die es mit sich bringt. Aktuell würde ich mit Sicherheit nicht dafür abstimmen", bekundete RBR-Teamchef Christian Horner. Sein Rennstall hatte bei den Testfahrten der Formel 1 in Silverstone im Anschluss an den Großbritannien-GP erstmals den Kopfschutz ans Auto geschraubt.

"Es ist eine unelegante Lösung für das Problem, mit der es sich beschäftigt", so Horner: "Ich würde vorziehen, wenn es mehr Entwicklungszeit gäbe, um den Job angemessen zu erledigen, anstatt etwas durchzupeitschen, das vielleicht andere Konsequenzen mit sich bringt."

Votiert Red Bull gegen die Einführung des Systems, hätte der Automobilweltverband FIA nur eine Möglichkeit, es schon zur Saison 2017 an die Autos zu bauen: Er könnte die Regeländerung mit dem Verweis auf Sicherheitsgründe durchdrücken.

Schränkt Halo die Sicht der Fahrer ein?

Im Hintergrund laufen aktuell hitzige Diskussionen über die Auswirkungen. Die Formel 1 sorgt sich vor allem um die Sicht der Fahrer. Wird diese durch die Strebenkonstruktion beeinträchtigt?

"Auf die Sicht hat es immer noch einen Einfluss", sagte Vettel nachdem er die überarbeitete Konstruktion im Freien Training in Silverstone getestet hatte. Red Bulls Testpilot Pierre Gasly sah das anders: "Ich war überrascht, denn es ändert für uns Fahrer kaum etwas. Es sieht ein wenig anders aus, aber die Auswirkungen sind gering."

Haas' Steiner: Autos sind sicher genug

Haas' Teamchef Günther Steiner schloss sich in Silverstone Horner an. Er sprach sich dafür aus, die Einführung zu verschieben. Die Fahrer wüssten um die Gefahr in einem Formel-Auto. "Sie sind sicher genug. Ich bin der Erste, der das sagt", so der Südtiroler: "Es ist der Fahrer, der die Entscheidung trifft, sicher zu sein oder nicht, weil er schnell fahren will. Man kann Halo auf ein Auto setzen und der Fahrer wird denken: 'Ich bin jetzt sicher. Ich kann machen, was immer ich will.'"

Steiner hob hervor, dass niemand das von Ferrari entwickelte Halo-System mag, und wies auf die kritischen Aussagen von Vettel bezüglich der Sicht hin. Allerdings hat die FIA noch einen Trumpf im Ärmel, um die Teams auf ihre Seite zu ziehen: Gasly testete Halo mit einem Brillenrahmen, in den eine Kamera eingelassen war. Durch die Aufnahmen können sich sämtliche Beteiligte ein eigenes Bild machen.

"Wenn wir ein Jahr warten, dann bin ich auch dafür", so Steiner. Die Einführung zu verschieben, könnte Red Bull in die Karten spielen: Der von den Ingenieuren aus Milton Keynes entwickelte Aeroscreen bestand zuletzt nicht alle Tests der FIA. Wird er weiterentwickelt, könnte die optisch wohl ansprechendere Variante des Kopfschutzes zur Saison 2018 eingeführt werden.

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