Zwei Läufe über je 40 Minuten mit einer 40-minütigen Pause wäre für die TV-Sender, die Zuschauer und die Werbeträger attraktiver", sagte der 86-jährige Brite der Sunday Times.
Von kürzeren Formel-1-Rennen verspricht sich Ecclestone mehr Spannung. "Das Qualifying für den ersten Lauf wäre wie gewohnt am Samstag, dort würde die Startaufstellung für den zweiten ermittelt. Die Autos wären dadurch leichter und schneller", sagte Ecclestone, der aber Zweifel einräumte: "Ich weiß nicht, ob wir für so einen Wandel auch die Courage hätten."
Der mächtige Formel-1-Tycoon wird aber auch noch von anderen Zweifeln geplagt. So hängt seiner Meinung nach die Austragung des Großen Preises von Deutschland im Juli 2017 auf dem Hockenheimring am seidenen Faden. "Wir können das Rennen in Deutschland nicht weiter subventionieren, wenn wir das Gleiche nicht auch mit anderen Rennen in Europa machen", sagte er dem Fachmagazin auto, motor und sport.
Als Gastgeber des Deutschland-Grand-Prix am 30. Juli ist nicht wie turnusmäßig üblich der Nürburgring angesetzt, sondern wie seit 2008 ausschließlich in geraden Jahren der Hockenheimring - allerdings nur unter Vorbehalt. Hockenheimring-Geschäftsführer Georg Seiler verhandelt seit Wochen mit Ecclestone über eine Austragung, will aber die Antrittsgage in Millionenhöhe nicht zahlen. "Es darf kein Minus herauskommen", hatte Seiler zuletzt dem SID gesagt und eine Entscheidung in den Verhandlungen bis Mitte November angekündigt.
Ecclestone glaubt nicht an Red Bull und Ferrari
Ecclestone glaubt auch nicht daran, dass sich an den Machtverhältnissen auf der Strecke 2017 viel ändern wird. Er erwartet nicht, dass die Verfolger Red Bull und Ferrari den Abstand zu Mercedes reduzieren könnten. "Wenn Red Bull glaubt, dass sie Mercedes mit einem besseren Aerodynamik-Paket schlagen können, dann frage ich sie: Warum ist sich Red Bull da so sicher?"
Ferrari habe derweil das Problem, zu wenig externes Know-how hinzugeholt zu haben, so Ecclestone weiter. "Italiener sind Italiener, so wie Deutsche Deutsche sind oder Briten eben Briten. Sie ändern sich nicht", sagte er: "Wenn sie ein Team in Eigenregie führen, dann funktioniert es nicht."
Er habe dem Team Anfang der Neunziger dazu geraten, Jean Todt als Teamchef zu verpflichten, weil die Scuderia "zu italienisch" gewesen sei. Unter dem Franzosen gewannen die Roten bis 2008 durch Michael Schumacher und Kimi Raikönnen jeweils sechs WM-Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung.
Ganz sicher ist sich Bernie Ecclestone dagegen bei seiner Meinung über den neuen US-Präsidenten, er outete sich als Fan von Donald Trump. "Perfekt. Gut für die Welt, gut für Amerika", sagte Ecclestone zur Wahl des umstrittenen Republikaners: "Er ist flexibel. Und er ist bereit, die Veränderungen vorzunehmen, die Amerika und die Welt brauchen."
Die Formel-1-Saison 2016 im Überblick