Der Brite unterstrich, dass er nach seinem Aus 2013 als Teamchef bei Mercedes "in den letzten drei Jahren als Zuschauer selbst nicht immer verstanden habe, was gerade auf der Strecke passiert". Das soll sich nach dem Ende der Ära Bernie Ecclestone ("Er ist einzigartig"), der am Montag nach 40 Jahren an der Spitze der Königsklasse seinen Hut nehmen musste, so schnell wie möglich ändern.
Dabei übte Brawn auch heftige Kritik am langjährigen Macher der Königsklasse. "Jede Entscheidung, die getroffen wird, muss den Sport unterhaltsamer und erfolgreicher machen wollen. Eine solche Kultur hat nie existiert in der Formel 1 - und offengestanden: Das ist ein Drama", sagte der 62-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Mittwochs-Ausgabe): "Derzeit ist die Schere zwischen den Großen und Kleinen einfach viel zu eklatant. Wir brauchen diese großartigen Hersteller und tollen Marken wie Mercedes, Ferrari, Red Bull oder McLaren in der Formel 1. Aber wir dürfen auch den Rest nicht aus den Augen verlieren, denn die anderen Rennställe sind ebenfalls wichtig für den Erfolg dieser Rennserie."
Gemeinsam mit allen Beteiligten will er "eine Vision entwickeln, wo wir in einigen Jahren stehen werden", sagte Brawn, der vom neuen Eigentümer Liberty Media als Teil eines Dreigestirns an der Spitze neben Geschäftsführer Chase Carey und Sean Bratches (Geschäftsführer kommerzielle Angelegenheiten) eingesetzt wurde, der BBC.