Dauerregen in Monza

SID
Dauerregen in Monza
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Dauerregen seit Freitagabend, regelrechte Seenlandschaften auf der Strecke - das Abschlusstraining zum Großen Preis von Italien in Monza ist beinahe sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Erst 44 Minuten nach Beginn der Einheit um 11.00 Uhr gab die Rennleitung Grünes Licht für die Fahrer, doch keiner der Top-Piloten um WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel (Heppenheim/Ferrari) und seinen Titelrivalen Lewis Hamilton (England/Mercedes) ging in den verbleibenden 16 Minuten bei weiterhin widrigen Bedingungen auf eine ernsthafte Zeitenjagd.

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Lange hatte eine komplette Absage des dritten freien Trainings im Raum gestanden, zumal laut Rennleiter Charlie Whiting auch die Austragung des Qualifyings um 14.00 Uhr keineswegs gesichert ist. "Wir hoffen, dass es sich aufklart. Wenn es so weitergeht, müssen wir das Qualifying auf morgen früh verschieben", sagte Whiting am späten Vormittag. Kurz vor dem verspäteten Start des FP3 hatte der Brite die Streckenverhältnisse auf der letzten Geraden vor der Parabolica-Kurve noch als "sehr gefährlich" bezeichnet.

Tatsächlich waren die Verhältnisse kaum tragbar: Der als mutiger Fahrer bekannte Red-Bull-Pilot Max Verstappen verwies im Boxenfunk auf eine "zu rutschige Strecke", um mit seiner Crew zu reden - zumal der Regen nach der Freigabe wieder stärker wurde. Die wenig aussagekräftige Bestzeit setzte Williams-Pilot Felipe Massa (Brasilien) in 1:40,660 Minuten. Nur sieben der 20 Fahrer fuhren bei der Rutschpartie überhaupt einmal über den Zielstrich.

Zum Qualifying sinkt die Regenwahrscheinlichkeit nach derzeitigem Stand zwar, mit Niederschlag ist aber weiter zu rechnen. Beim Start des 13. von 20 Saisonläufen am Sonntag soll es in Monza dann sonnig und trocken sein.

Mercedes: Dominante Trainingseinheiten

Bei trockenen Bedingungen am Freitag hatte Mercedes die ersten beiden Trainingseinheiten bestimmt, Vettel war sowohl auf einer schnellen Runde als auch bei den Rennsimulationen deutlich langsamer als sein großer Titelrivale Hamilton und dessen finnischer Teamkollege Valtteri Bottas.

Wenn das Kräfteverhältnis an der Spitze so bleibt, würde sich der WM-Kampf am Ende der Europa-Saison weiter zuspitzen: Gewinnt Hamilton am Sonntag vor Vettel, stünde es in der Meisterschaft sieben Rennen vor dem Saisonende nach Punkten 238:238. Schiebt sich noch ein Konkurrent zwischen die beiden Rivalen, würde der dreimalige Champion Hamilton ausgerechnet beim Ferrari-Heimspiel erstmals in diesem Jahr die alleinige WM-Führung übernehmen.

Der Engländer kann zudem im Qualifying den "ewigen" Pole-Rekord auf 69 schrauben und damit Rekordweltmeister und Ferrari-Ikone Michael Schumacher distanzieren, mit dem er erst in der Vorwoche im belgischen Spa gleichgezogen hatte.

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