Auf seiner ersten schnellen Runde blieb der 30-Jährige Vettel im Verkehr stecken, im zweiten Versuch touchierte er nach einem leichten Fahrfehler die Mauer, räumte dabei eine Werbebande ab und sorgte für das erste virtuelle Safety-Car des Wochenendes. So kam Vettel mit 1,746 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Daniel Ricciardo im Red Bull (1:40,852) nur auf Tagesrang sieben. In der ersten Session hatte sein Rückstand nur knapp eine Zehntelsekunde betragen.
"Vielleicht habe ich es ein bisschen übertrieben", sagte Vettel zu seinem Fahrfehler: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Sorgen mache ich mir keine, aber uns fehlt allgemein ein bisschen der Speed. Wir müssen noch etwas am Auto tüfteln."
Die Ergebnisse der Trainings im Überblick!
Bei 30 Grad Lufttemperatur und "nur" 71 Prozent Luftfeuchtigkeit in der Finanzmetropole gelang auch Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland/+1,983) keine schnelle Runde, der Worndorfer Pascal Wehrlein wurde in seinem unterlegenen Sauber in 1:45,721 Letzter.
Hinter dem Australier Ricciardo fuhr der Niederländer Max Verstappen im zweiten Red Bull die zweitbeste Zeit (+0,556 Sekunden) und schob sich damit noch vor Hamilton (+0,703). Damit bewährte sich die Vorhersage der Mercedes-Bosse Toto Wolff und Niki Lauda, die die Red Bulls schon im Vorfeld sehr stark erwartet hatten. Der Finne Valtteri Bottas, der am Donnerstag seinen Vertrag bei Mercedes für ein weiteres Jahr verlängert hatte, wurde Vierter (+1,252) vor Renault-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich/+1,596).
Bei 30 Grad Lufttemperatur und "nur" 71 Prozent Luftfeuchtigkeit in der Finanzmetropole gelang auch Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland/+1,983) keine schnelle Runde, der Worndorfer Pascal Wehrlein wurde in seinem unterlegenen Sauber in 1:45,721 Letzter.
Vettel wird Favoritenrolle nicht gerecht
Vettel, der beim Heim-Debakel von Monza erstmals in dieser Saison die WM-Führung an den britischen Mercedes-Piloten Lewis Hamilton verloren hatte, gilt mit der Scuderia eigentlich als Favorit für das Rennen am Sonntag (14 Uhr im LIVETICKER). Der verwinkelte Stadtkurs mit seinen 23 Kurven und meist sehr kurzen Geraden sollte seinem Wagens deutlich mehr entgegenkommen als den stark motorisierten Mercedes-Boliden.
Thema des Tages war allerdings der große Kuhhandel der Formel 1: Wie in der Szene schon lange erwartet, trennt sich der britische Traditionsrennstall McLaren nach einem dreijährigen Missverständnis von Motorenpartner Honda, fährt ab 2018 mit Renault-Power im Heck und löst ein Beben in der Königsklasse aus.
Damit wird aller Voraussicht nach auch Starfahrer Fernando Alonso im McLaren-Team gehalten. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien fuhr am Freitag in 1:42,788 Minuten immerhin auf Rang acht und zeigte damit, dass das McLaren-Chassis auf langsamen Strecken glänzen kann.
Als Bedingung und Konsequenz des Deals wechselt Red-Bull-Tochterteam Toro Rosso von Renault- zu Honda-Motoren und gibt zudem den Spanier Carlos Sainz jr. an das Renault-Werksteam ab. Der 23-Jährige wird damit Teamkollege des Emmerichers Nico Hülkenberg, bleibt aber Teil der Red-Bull-Familie. Jolyon Palmer muss Renault dafür verlassen. Alonso hatte seinen Verbleib bei McLaren noch am Donnerstag an die Entscheidung McLarens geknüpft, aber auch betont, "loyal" zu seinem Team zu stehen.