Nachdem Vettel das Rennen zunächst souverän führte, wurde es nach dem Boxenstopp spannend: Mercedes schickte seine beiden Fahrer auf eine andere Reifenstrategie und setzte Vettel so stark unter Druck. Auf abgefahrenen Reifen schaffte es der 30-Jährige aber, sich vor dem heranstürmenden Bottas und Hamilton zu halten.
Kimi Räikkönen war bis zu seinem Ausfall auf Podiumskurs. Bei seinem zweiten Boxenstopp schaltete die Ampel allerdings schon auf Grün, obwohl sein linker Hinterreifen noch nicht ordnungsgemäß befestigt war. Räikkönen traf beim Losfahren einen Mechaniker, ehe er nur wenige Meter später seinen Ferrari in der Boxengasse parkte und aufgab.
Ein bitterer Tag war es auch für Red Bull: Schon in der zweiten Runde schied Daniel Ricciardo mit einem technischen Defekt aus. Fast im selben Moment berührten sich Max Verstappen und Lewis Hamilton (siehe Highlight des Rennens). Der Niederländer schlich erst mit einem aufgeschlitzten Reifen um den Kurs, nur um seinen RB14 wenig später abzustellen.
Hinter den Top-Teams überraschte Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly bei seinem erst siebten Formel-1-Start mit Rang vier. Kevin Magnussen (Haas) wurde vor Nico Hülkenberg (6.) im Renault Fünfter. Fernando Alonso (7./McLaren), Stoffel Vandoorne (8./McLaren), Marcus Ericsson (9./Sauber) und Esteban Ocon (10./Force India) komplettierten die Top 10.
In der WM-Wertung baute Vettel seinen Vorsprung aus. Er führt mit der Maximalausbeute von 50 Punkten vor Hamilton (33 Zähler) und Bottas (22 Zähler).
Bahrain-GP: Der Start
Vettel kommt gut weg und bleibt an der Spitze. Anders Teamkollege Räikkönen: Der Finne verliert seinen zweiten Platz in der ersten Kurve an Bottas. Dahinter bleiben die Positionen unverändert, auch Hamilton macht erstmal nichts gut. Verstappen erwischt hingegen einen guten Start und macht bereits einige Plätze gut.
Strategie beim Bahrain-GP:
Als erster der Spitzengruppe machte sich Vettel auf in die Box. Während Mercedes seinen Boxenstopp in der 18. Runde nur antäuschte, wechselte Vettel von Supersoft auf Soft. Räikkönen folgte zwei Umläufe später mit derselben Strategie.
Einen anderen Weg ging man bei Mercedes: Bottas ließ sich in Runde 21 die härteste Mischung des Wochenendes, den Medium-Reifen, aufschnallen. Hamilton, der das Feld nach seiner Grid-Strafe von Platz neun aufräumen musste, kam gar erst in der 27. Runde für seinen Wechsel auf Medium in die Box.
Durch diese Strategie war Vettel gezwungen, auf seinem Softreifen das Rennen zu beenden. Wäre er nochmals zu seinen Mechanikern abgebogen, hätte er seinen ersten Platz definitiv an Bottas verloren. Auch die Position gegenüber Hamilton wäre in Gefahr gewesen.
Highlight des Rennens: Zweikampf zwischen Verstappen und Hamilton
Zweite Runde. Verstappen setzte sich beim Anbremsen auf den ersten Turn innen neben Hamilton und versuchte am Kurvenausgang, den Mercedes-Piloten nach außen zu drücken. Der wiederum gab nur bedingt nach, traf mit seinem Frontflügel den linken Hinterreifen von Verstappen. Plattfuß! Nur wenige Meter vor dem Zweikampf fuhr Alonso und wäre fast noch mit ins Schlamassel gezogen worden.
Mann des Rennens: Pierre Gasly
Von einem starken fünften Platz ins Rennen gegangen, hielt sich der Youngster wacker auf seiner Position. Gegen Mercedes und Ferrari war Gasly chancenlos, doch die anderen Mittelfeld-Teams um Renault, McLaren und Co. ließ er ohne Probleme hinter sich. Zwischenzeitlich fuhr der Franzose sogar schneller als Hamilton vor ihm. Besonders im Gegensatz zu Teamkollege Brendon Hartley ein starker Auftritt, der die Punkteränge klar verpasste.
Flop des Rennens: Williams
Während das Traditionsteam letzte Saison noch um Konstrukteursplatz vier fuhr, führte Williams heute nur die rote Laterne durch die Wüste. Von den Plätzen 18 und 20 gestartet, ging im Rennen nichts nach vorne. Sergey Sirotkin gab sogar noch eine Position an Charles Leclerc ab. Ein rundum enttäuschendes Wochenende.
Reaktionen nach dem Bahrain-GP:
Sebastian Vettel (Ferrari): "Ich hatte nichts unter Kontrolle. Als mir mein Team die Pace von Valtteri durchgegeben hat, dachte ich, dass ich chancenlos bin. Ich habe so lange meine Reifen geschont, wie es nur ging. Am Ende war nicht mehr viel übrig. An den Mechaniker, der sich bei Kimis Stopp verletzt hat, richte ich meine besten Wünsche."
Valtteri Bottas (Mercedes): "Wir waren auf dem härteren Reifen, daher habe ich an meine Chance geglaubt. Ich habe versucht, Sebastian zu schnappen, aber es hat am Ende nicht mehr gereicht. Wenn man mit so einem kleinen Abstand Zweiter wird, ist das natürlich etwas enttäuschend."
Lewis Hamilton (Mercedes): "Ich bin nicht enttäuscht, ich bin zufrieden. Gratulation an Sebastian und Valtteri. Mein Funk hat nicht immer reibungslos funktioniert, dadurch wurde es noch schwieriger, die Lücke nach vorne zu schließen."