F1-Testfahrten - Schumacher nach Test mit Hindernissen bereit: "Saison könnte morgen anfangen"

SID
Neuling Mick Schumacher absolviert seine erste Formel-1-Saison.
© getty

Noch nicht alles lief rund, doch Mick Schumacher fiebert dem Saisonstart und seinem Grand-Prix-Debüt in zwei Wochen entgegen.

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Auf die Bremse treten gehört nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen eines echten Formel-1-Fahrers, insofern darf man Mick Schumachers persönliche Bilanz der Testfahrten als ziemlich gutes Signal werten. "Ich bin bereit. Wenn es nach mir ginge, könnte die Saison morgen anfangen", sagte der Königsklassen-Debütant nach 181 Runden an drei Tagen in Bahrain, "es macht einfach Spaß, davon bekomme ich nicht genug. Am liebsten würde ich jeden Tag fahren."

Bis zum 26. März, dem ersten freien Training zum Saisonauftakt an identischer Stelle, wird der 21-Jährige allerdings auf Entzug gesetzt. Da bleibt genug Zeit, um unzählige Daten auszuwerten und die positiven Eindrücke im Haas VF-21 sacken zu lassen. Im Eifer des Gefechts sah der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher bereits "keine großen Baustellen mehr".

Mit seinem Rennwagen hat er sich trotz einer langen Zwangspause am ersten Testtag wegen Hydraulikproblemen und eines Getriebewechsels schnell angefreundet, auch mit seiner fahrerischen Leistung war der Vorjahresmeister der Formel 2 zufrieden. Nun dauerhaft in einem Formel-1-Boliden zu sitzen, mache großen Spaß, versicherte Schumacher: "Die Geschwindigkeit ist der Wahnsinn, man kann hart pushen und sich dabei auf den Grip verlassen."

Eine Frage blieb allerdings offen: Wo steht Haas? Schumacher belegte im Tagesklassement Rang 15 unter 18 Fahrern, allerdings fuhr er am Vormittag, als die Zeitenjagd nicht im Vordergrund stand. Andere Rennställe, darunter der nach Grip suchende Dauersieger Mercedes oder Sebastian Vettels Aston-Martin-Team, hatten in der Wüste ihre Probleme mit Performance beziehungsweise Standfestigkeit. Red Bull machte den stärksten Eindruck, doch traditionell bleiben viele Fragezeichen nach den Tests.

Schumacher: "Auf die Zeiten ist kein Verlass"

Die Karten werden erst auf den Tisch gelegt, wenn es um Pokale und WM-Punkte geht. Das weiß auch Schumacher: "Wir können uns mit den anderen erst vergleichen, wenn das Qualifying in Bahrain beginnt. Zur Zeit versteckt sowieso jeder etwas, auf die Zeiten ist noch kein Verlass."

Haas-Teamchef Günther Steiner betonte abermals, dass 2021 für den kleinen US-Rennstall ein Lehrjahr werde. Schumacher und sein russischer Teamkollege Nikita Masepin sollen Erfahrungen sammeln, um dann 2022 bei grundlegend verändertem Reglement das Hinterfeld der Formel 1 zu verlassen und regelmäßig um Punkte zu kämpfen.

"Unser Programm war ganz anders als das der Konkurrenz, man kann es nicht vergleichen", erklärte Steiner und resümierte zufrieden: "Wir wollten den Fahrern so viel Zeit auf der Strecke wie möglich geben, und das haben wir geschafft." Seine beiden Rookies hätten "ihre Hausaufgaben gemacht". Deswegen teilt Steiner auch den Tatendrang seines Vorzeigefahrers Schumacher: "Wenn Mick bereit ist, bin ich es auch."

Ein besonderer Begleiter Schumachers in seiner ersten Saison wird das Kürzel "MSC" auf den Zeitmonitoren sein, welches sein Vater verwendet hatte. Für Schumacher, der in der Formel 2 noch als "SCH" geführt wurde, steht das neue altbekannte Kürzel für "viele Emotionen", er habe eine "besondere Bindung" zu diesen drei Buchstaben.