"Es waren dunkle Tage, ich fühlte mich wie der am meisten gehasste Mann auf dem Planeten", sagte Masi: "Ich erhielt Morddrohungen, die sich gegen mich und meine Familie richteten."
Beim Finale 2021 in Abu Dhabi hatte Masi entscheidenden Anteil daran, dass der niederländische Red-Bull-Star Verstappen Rekordweltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien/Mercedes) noch den Titel entreißen konnte. Am Ende einer späten Safety-Car-Phase entschied er kurzfristig, die überrundeten Fahrer zwischen Spitzenreiter Hamilton und Verstappen doch noch abzuziehen. Somit kam es nach dem Restart zum Showdown der beiden Titelrivalen, den Verstappen mit frischen Reifen für sich entschied, Hamilton konnte nicht mehr kontern. Damals schimpfte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wüst, "das war sowas von falsch, Michael", brüllte er in den Funk.
"Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich ein, zwei Tage später durch die Straßen Londons gelaufen bin. Ich habe angefangen, über meine Schulter zu schauen und mich zu fragen, ob die Leute hinter mir mich angreifen würden", sagte Masi nun im Rückblick. Er habe "Hunderte von Nachrichten" erhalten, die "schockierend, rassistisch, beleidigend, gemein" gewesen seien.
"Leute haben mich beschimpft. Ich erhielt Morddrohungen von Menschen, die mir drohten, sich um mich und meine Familie zu kümmern. Und es ging weiter, auf meinem Facebook-Konto und besonders auf LinkedIn, das eine professionelle Plattform sein soll. Es war dieselbe Art von Beleidigungen", sagte Masi, der den Automobilweltverband FIA im Juli verlassen hat und in seine australische Heimat zurückgekehrt ist. Er wollte "in der Nähe der Menschen sein, die mich unterstützen".
Psychologische Hilfe habe er sich nicht geholt, "aber im Nachhinein hätte ich einen Spezialisten konsultieren sollen", meinte Masi.