"Es hat mehr geregnet in diesem einen Stück. Ich habe diese Pfütze nicht gesehen", sagte Schumacher bei Sky über den Hergang des Unfalls: "Wie auf der normalen Autobahn gibt es dann diesen Aquaplaning-Moment, da macht man einfach nichts und ist eigentlich nur noch Passagier."
Der Grand Prix in Suzuka (Sonntag, 7.00 Uhr MESZ) hat für Schumacher besondere Bedeutung. Der Deutsche ist bei Haas weiter ohne Vertrag für die kommende Saison, er muss sich über gute Ergebnisse empfehlen - und beim Rennwochenende in Japan rechnet man sich bei Haas grundsätzlich gute Chancen auf Punkte aus.
"Ich würde mich wundern, wenn das ein Kriterium für die Vertragsverlängerung wäre. Die Leistung ist da. Druck ist etwas, mit dem ich schon lange klarkommen muss, wahrscheinlich mein ganzes Leben. Mich stört das nicht und ich möchte immer mein Bestes geben", erklärte Schumacher weiter.
Zweifellos sind die Ergebnisse vom Freitag noch mit Vorsicht zu bewerten. Am Samstag soll es in Suzuka trocken sein, für den Rennsonntag sind die Aussichten noch unklar. Unter den schwierigen Bedingungen drehte nun Mercedes-Pilot George Russell die schnellste Runde, in 1:41,935 Minuten lag er knapp vor Teamkollege Lewis Hamilton und Altmeister Fernando Alonso im Alpine.
Schumacher-Crash: "Ja, es ist enttäuschend"
Weltmeister Max Verstappen im Red Bull, der am Sonntag seinen zweiten Titel vorzeitig perfekt machen kann, wurde Sechster. Das Ferrari-Duo Carlos Sainz und Charles Leclerc lag direkt vor ihm. Sebastian Vettel im Aston Martin beendete die Session mit gut drei Sekunden Rückstand auf dem letzten Platz.
Schumacher war am Ende des ersten Trainings bereits auf dem Rückweg an die Box, als er bei zunehmendem Regen und Aquaplaning von der Strecke abkam. Sein Haas prallte in den Reifenstapel, das Auto wurde an Frontflügel, Nase, Vorderrad-Aufhängung und Unterboden beschädigt. Schumacher selbst blieb unverletzt. Seine Zeit aus dem ersten Durchgang genügte in der Tagesabrechnung noch für Rang elf.
"Ja, es ist enttäuschend. Wir sind nur rausgefahren, um den Rennstart zu simulieren und um Daten für den Grand Prix am Sonntag zu sammeln und dann hat Mick auf dem Weg zurück in die Box das Auto beschädigt. Er bekam Aquaplaning und krachte in die Leitplanke, was das Auto ziemlich stark beschädigte", beschrieb Haas-Teamchef Günther Steiner den Crash gegenüber F1-TV.
"Die gesamte Front ist stark beschädigt. Aber wir müssen auch das gesamte Chassis wechseln, weil wir nicht sicher sind, ob es einen Riss hat oder nicht und mit dem Chassis kann man kein Risiko eingehen. Es ist besser, 100-prozentig sicher zu sein, dass das Auto für morgen in gutem Zustand ist." Der Fahrfehler sei "sehr frustrierend".