Viele neue Gesichter, ein Testlauf für die Saison 2023 und weiterhin Unklarheit im Budget-Streit um Red Bull: Bei der Rückkehr in die USA ist die derzeit brennendste Frage der Formel 1 zunächst unbeantwortet geblieben.
Sportlich gab der Trainings-Tag vor dem Rennen in Austin am Sonntag (21.00 Uhr MESZ) angesichts eines Pirelli-Reifentests wenig Aufschlüsse über die Kraftverhältnisse auf der Strecke. Für die Bestzeit des Tages sorgte Charles Leclerc im Ferrari (1:36,810 Minuten).
In Texas findet das zweite US-Rennen des Jahres statt. Im Mai war in Miami gefahren worden. 2023 ergänzt Las Vegas den Rennkalender.
Debattiert wurde im Paddock derweil heftig über den Budget-Streit - und das auf höchster Ebene. Am Freitag traf sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem zu einem Gespräch. Auch mit anderen Teamchefs tauschte sich der FIA-Boss aus.
Red Bull hat 2021 den Kostendeckel von 150 Millionen Dollar "geringfügig" überschritten. Über mögliche Sanktionen entscheidet der Automobil-Weltverband. Dieser soll Red Bull bereits das Angebot einer Vereinbarung unterbreitet haben. Demnach soll das Team den Regelverstoß anerkennen und damit einer härteren Strafe entgehen.
Formel 1: Red Bull vor Sieg in der Konstrukteurs-WM
Weltmeister Max Verstappen konzentriert sich auf die Arbeit im Cockpit. Mit einem weiteren Sieg würde er Red Bull auch den Titel in der Konstrukteurs-WM bescheren. Zudem würde der Niederländer den Rekord für die meisten Siege in einer Saison von Michael Schumacher und Sebastian Vettel (beide 13) egalisieren. Verstappen war mit seiner schnellsten Runde im ersten Training etwa drei Zehntelsekunden langsamer als Leclerc.
Mick Schumacher, der um seinen Verbleib beim Haas-Team kämpft, hat andere Sorgen und muss sich im Rennen auszeichnen. Schumacher, der im Training wie auch Sebastian Vettel (Aston Martin) solide fuhr, benötigt für den erhofften Verbleib in der Königsklasse dringend Punkte. Zuletzt hatte Teameigner Gene Haas den Druck erhöht, auch Teamchef Günther Steiner ließ ein klares Bekenntnis zum Deutschen vermissen.
Im ersten Training hatten die enthusiastischen US-Fans auf den bereits gut gefüllten Tribünen die Möglichkeit, potenzielle Formel-1-Fahrer der Zukunft zu bejubeln. Gleich vier Teams tauschten das Personal im Cockpit für einen Rookie-Test.
Robert Schwarzman ersetzte Leclerc, zudem drehten Alex Palou (McLaren/für Daniel Ricciardo), Theo Pourchaire (Alfa Romeo/Valtteri Bottas) und Logan Sargeant (Williams/Nicholas Latifi) Runden auf dem Circuit of the Americas. Die Youngster erledigten ihre Aufgaben souverän, stachen allerdings auch nicht hervor.
Bei Haas kam der frühere Formel-1-Stammpilot Antonio Giovinazzi für Kevin Magnussen zum Einsatz. Der Italiener landete nach wenigen Minuten in der Bande, die Session war für ihn vorzeitig beendet.
Im zweiten Training stand dann der Reifentest auf dem Programm. Dabei wurden Prototypen für 2023 ausprobiert. Der Testlauf hatte eigentlich bereits in Suzuka stattfinden sollen, konnte aufgrund der regnerischen Bedingungen aber nicht durchgeführt werden. Die Session wird in Mexiko nachgeholt. Für Austin war der Test im Training eingeplant.