"Ich habe mich körperlich und geistig krank trainiert", sagte der 33-Jährige über seine Zeit bei Williams: "Es geriet außer Kontrolle und wurde zu einer Sucht. Es gab keine offizielle Diagnose einer Essstörung, aber es war definitiv eine."
Er habe sich damals hauptsächlich von Brokkoli ernährt und seine Essgewohnheiten seinem Umfeld verschwiegen, meinte Bottas weiter: "Das war nicht sehr gesund. Ich wollte der Beste sein und ich dachte, das muss ich tun. Wenn das Team sagt, dass ich 68 Kilo wiegen muss und ich 73 wiege, dann werde ich alles dafür tun."
Den Weg zu einem Psychologen fand der Mann aus dem südfinnischen Nastola erstmals 2014 - durch ein tragisches Ereignis. Als sein früherer Nachwuchs-Teamkollege Jules Bianchi an den Folgen eines Unfalls beim Großen Preis von Japan starb, fiel Bottas in ein Loch und holte sich Hilfe.
"Dessen erste Einschätzung von mir war, dass ich fast wie ein Roboter bin, der nur sein Ziel erreichen will und überhaupt keine Gefühle hat", so Bottas: "Es erschreckte mich. Aber es stimmt, dass ich damals kein anderes Leben als die Formel 1 hatte."
Valtteri Bottas: Schwierigkeiten mit Rolle hinter Hamilton
2017 wechselte der zweimalige Vizeweltmeister zu Mercedes. Damals sei die Rolle als Nummer zwei hinter Lewis Hamilton schwierig für ihn gewesen, erklärte Bottas.
"Erst im letzten Jahr konnte ich akzeptieren, dass Lewis Hamilton der bessere Fahrer ist. Ich habe mich immer gefragt, wie ich ihn schlagen und die Weltmeisterschaft gewinnen kann. Es waren ziemlich anstrengende fünf Jahre", sagte der Finne, der seit 2022 für Alfa Romeo fährt.