Fall Horner: FIA will "nichts überstürzen"

SID

Der Automobil-Weltverband FIA will zumindest kurzfristig und auf eigene Initiative nicht in die Affäre um Red Bulls Teamchef Christian Horner eingreifen. Das sagte FIA-Präsident Mohamed bin Sulayem im Vorfeld des Formel-1-Rennens in Bahrain der Financial Times.

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Man dürfe "nichts überstürzen", werde aber "jede Beschwerde prüfen, die über unseren Compliance-Beauftragten eingeht". Aktuell gebe es keine Pläne einer eigenen Untersuchung, weil eine solche formelle Beschwerde eben noch nicht vorliege.

Bin Sulayem traf Horner am Freitag in Bahrain, zu den Inhalten des Gesprächs machte er keine Angaben. Horner war von einer Mitarbeiterin des Red-Bull-Rennstalls "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen worden, nach einer wochenlangen internen Untersuchung wurde die Beschwerde am vergangenen Mittwoch abgewiesen. Am Donnerstag forderten dann die Red-Bull-Konkurrenten Toto Wolff (Mercedes) und Zak Brown (McLaren) eine unabhängige Prüfung durch FIA und Formel 1.

Für Red Bull hatte sich ein Ermittlungsanwalt der Sache angenommen, bin Sulayem bezeichnete das Vorgehen nun als "gründliche Untersuchung". Zugleich sieht der 62-Jährige eine große Tragweite der Angelegenheit. "Es beschädigt den Sport", sagte er, es sei zudem "auf menschlicher Ebene schädlich". Es sei nun wichtig, den Sport "vor all dem zu schützen. Es ist der Start der Saison, die Formel 1 wird gerade so populär. Wir müssen auf den Wettbewerb schauen, warum überschatten wir es mit Negativität?"

Am Donnerstag hatte der Fall eine neue Dynamik bekommen, als ein anonymer Absender eine E-Mail unter anderem an Vertreter aus der Formel 1 und der FIA verschickte. Darin war ein Link zu zahlreichen Dateien, die angeblich relevante Informationen zur Untersuchung enthielten. Die Echtheit ist nicht zu überprüfen.