Russell musste sich nach einem Start aus der Boxengasse im ersten Renndrittel durchs Feld kämpfen. Als er auf den langsameren Valtteri Bottas traf und den Sauber-Piloten in Kurve zwölf überholte, sprachen die Stewards eine Strafe gegen den Engländer aus.
Aus Sicht der Rennleitung habe sich Russell innen am Finnen vorbeigezwängt, diesem dabei zu wenig Platz gelassen und ihn nach außen gedrängt. Da Russell seinen gewonnenen Platz nicht wieder hergab, sprachen die Kommissare eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe gegen den Silberpfeil aus.
"Dass wir eine Strafe bekommen haben, ist komplett seltsam und bizarr. Ich denke, wir wissen warum. Aber das kann ich im Fernsehen nicht sagen", schimpfte Wollf am Mikrofon bei Sky UK. Bereits während des Rennens hatte der Österreicher die Entscheidung der Rennleitung als "Witz" bezeichnet.
Kurios: Weltmeister Max Verstappen bekam später im Rennen für ein ähnliches Manöver keine Strafe aufgebrummt. Stattdessen wurde McLaren-Pilot Lando Norris für sein Überholmanöver abseits der Strecke sanktioniert, wodurch der Engländer seinen dritten Platz nach Rennende noch an den Niederländer abdrücken musste.
Wolf dazu: "Er hat keine Strafe bekommen, aber Lando hat am Ende eine bekommen, als er rausgedrückt wurde und außen überholt hat. Ich schätze, das waren ein wenig voreingenommene Entscheidungen. Wir sollten das mit der Rennleitung hinter verschlossenen Türen besprechen. Man muss gucken, ob es da spezielle Muster gibt."
Auf der abschließenden Pressekonferenz legte er noch einmal nach und sprach von einer "unerklärlichen Entscheidung gegen George". Die Kommissare wären "in einer schwierigen Position. Es wird immer jemanden geben, der zufrieden ist, und der andere, der unzufrieden ist. Aber wir müssen verstehen, warum es gewisse Muster in den Entscheidungen gibt und ob das mit gewissen Situationen zusammenhängt".