Streckendaten:
- Name: Korea International Circuit
- Ort: Yeongam
- Länge: 5,621 Kilometer
- Runden: 55
- Renndistanz: 309,155 Kilometer
- Kurven: 7 Rechtskurven, 11 Linkskurven
Darauf kommt es an: 2010 war der Tilke-Kurs für alle Fahrer und Teams Neuland. Und da das Rennen im Regen stattfand, hat sich die Situation kaum geändert. Noch immer weiß niemand, wie sich die Autos und vor allem die Reifen über eine Renndistanz im Trockenen verhalten. Das macht die Abstimmung extrem schwierig.
Das ist auch eine Folge der Tilke-typischen Mischungen aus ellenlangen Geraden, schnellen und langsamen Kurven. Tendenziell werden die Teams wohl auf mehr Abtrieb setzen. Da die Piste sehr eben ist, wird mit sehr wenig Bodenfreiheit gearbeitet, was bei einigen Teams Einfluss auf den angeblasenen Diffusor haben könnte.
Kritisch, weil zum einen sehr rutschig und zum anderen nicht einsehbar in einer schnellen Kurve ist die Boxeneinfahrt. Dort wurde es 2010 einige Male eng.
Die einzige DRS-Zone liegt auf der längsten Geraden zwischen Kurve zwei und drei. Dort darf also der Heckflügel flach gestellt werden. Überholen sollte dort kein Problem sein.
Wetter-Prognose:
- Freitag: leichter Regen, 18-20 Grad, 85 Prozent Regen-Risiko
- Samstag: leicht bewölkt, 18-23 Grad, 10 Prozent Regen-Risiko
- Sonntag: leicht bewölkt, 21-23 Grad, 10 Prozent Regen-Risiko
Reifenwahl: Soft und Supersoft. Sehr, sehr mutig! Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. Auf einem Kurs, auf dem Bridgestone mit seinen konservativen Pneus 2010 schon Probleme mit Graining hatte, mit den beiden weichsten Mischungen anzureisen, ist ein Experiment - und genau als das kündigte es Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery auch an.
Er sagte "Autosport": "Wir machen es den Teams nicht leicht. Sie werden am Limit sein und jammern, aber sie werden damit zurechtkommen. Unsere Wahl für Südkorea ist sehr aggressiv, aber diese Jungs von den Teams brauchen Herausforderungen." Hembery rechnet von vornherein mit einer Vierstopp-Strategie. Für viel mehr dürften die Reifensätze auch nicht reichen.
Statistik:
- Sieger 2010: Fernando Alonso (Ferrari) in 2:48:20,810 Stunden (Regenunterbrechung)
- Pole-Position 2010: Sebastian Vettel (Red Bull) in 1:35,585 Minuten
- Schnellste Rennrunde 2010: Fernando Alonso (Ferrari) in 1:50,257 Minuten
- Rekordsieger: Fernando Alonso (1)
Favoriten:
Red Bull: Erste Ehrenrunde für Sebastian Vettel. Und ausgerechnet an dem Ort, mit dem er noch eine Rechnung offen hat. 2010 gingen dort vermeintlich seine letzten Titelhoffnungen in Rauch auf, als er kurz vor Schluss in Führung liegend mit Motorschaden ausfiel.
Den Titel hat er später doch noch geholt und nun will er als frisch gebackener Doppel-Weltmeister seinen Sieg vom Vorjahr nachholen. "Wir werden weiter versuchen, das Beste zu geben und nicht mit weniger zufrieden sein", sagte Vettel.
Das Team kann eine Woche nach dem Fahrer-Titel nun den Konstrukteurs-Titel klarmachen, sollte McLaren nicht mehr Punkte holen als Vettel und Mark Webber.
Nach den Reifenproblemen aus Suzuka ist die spannende Frage, wie Red Bull mit dem extremen Reifenangebot zurechtkommt. "Wir haben eine Idee, warum unsere Reifen in Japan so stark abgebaut haben. Die müssen wir aber erst einmal verifizieren", deutete Vettel an.
McLaren: Nach Jenson Buttons Sieg reist McLaren vielleicht sogar als Top-Favorit nach Südkorea. "Red Bull war uns in schnellen Kurven immer überlegen, aber in Spa und in Suzuka waren wir konkurrenzfähig", sagte Button.
Sein größter Trumpf sollte sein schonender Umgang mit den Reifen sein. "Vielleicht kommen die Reifen meinem Fahrstil entgegen. Ich weiß es nicht", sagte Button, schränkte aber ein: "Es gab auch schon Strecken, auf denen ich Probleme mit den Reifen hatte."
Trotzdem steht die Aussage von Teamchef Martin Whitmarsh in Stein gemeißelt: "Wir sind bei allen vier letzten Rennen siegfähig."
Ferrari: Daran gibt es bei Ferrari berechtigte Zweifel. Obwohl Fernando Alonsos zweiter Platz in Suzuka Hoffnung macht. Im Prinzip sollten die weichen Reifenmischungen dem Ferrari liegen, aber in Singapur gab es damit unerwartete Probleme.
Vorjahressieger Fernando Alonso äußert sich entsprechend vorsichtig: "Red Bull bleibt auch in den übrigen Rennen Favorit und McLaren ist in dieser Phase der Saison sehr stark. Es wird also für uns schwierig werden."
Mercedes: Die Silberpfeile werden wohl mit dem meisten Argwohn auf die extrem weichen Reifen blicken, denn Reifenschonung ist nun wahrlich nicht die Stärke des Autos.
Mut macht dagegen die Erinnerung an 2010. Michael Schumacher wurde Vierter und Nico Rosberg lag sogar auf Podiumskurs, als er beim Unfall mit Mark Webber ausschied.
"Für uns geht es darum, das Beste aus unserem vorhandenen Paket zu machen und unsere Serie guter Rennergebnisse fortzusetzen", sagte Teamchef Ross Brawn.
Zeitplan:
- Freitag, 3 Uhr: 1. Training
- Freitag, 7 Uhr: 2. Training
- Samstag, 4 Uhr: 3. Training
- Samstag, 7 Uhr: Qualifying
- Sonntag, 8 Uhr: Rennen
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM