Acht Zehntel Vorsprung! Vettel dominiert in Austin

Von SPOX
Sebastian Vettel war in beiden Trainings-Sessions deutlich schneller als der Rest des Feldes
© Getty

Mit deutlichem Vorsprung hat Sebastian Vettel auch beim 2. Freien Training zum USA-GP die Bestzeit aufgestellt. Dabei musste er lange mit Problemen in der Box ausharren. Zweiter wurde Mark Webber, dahinter platzierten sich Fernando Alonso und Lewis Hamilton.

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Der WM-Führende aus Heppenheim unterbot als einziger Pilot seine eigene Bestzeit aus der ersten Session am Morgen. "Wir haben unseren Rhythmus ziemlich schnell gefunden", bilanzierte Vettel.

Dabei musste er nach nur einer schnellen Runde fast eine Stunde in der Box ausharren. Red Bull hatte ein Wasserleck am Auto entdeckt, die Mechaniker arbeiteten anschließend fieberhaft. "Trotzdem hatten wir zwei gute Runs. Also sind wir für morgen gut vorbereitet", so Vettel.

Die entspannten Aussagen des Doppelweltmeisters kommen nicht von ungefähr. Für gewöhnlich wird Vettel nicht müde zu betonen, man müsse erst die Daten auswerten und dann am Samstag sehen, wer vorne steht.

Auf dem Circuit of The Americas scheint er diese Zurückhaltung nicht nötig zu haben. Er dominiert das Feld fast nach Belieben. Sein Teamkollege Webber absolvierte mehr als doppelt so viele Runden und schaffte es dennoch nicht annähernd eine in unter 1:38 Minuten zu beenden.

Alonso abgeschlagen auf Rang 3

Für Alonso und Ferrari dürfte das Training nach der Vettel-Gala eine Enttäuschung gewesen sein. Der Spanier kam auf Rang drei, hat aber riesigen Rückstand auf die Qualifying-Pace von Vettel. "Es ist keine Überraschung, die zwei Red Bull vorne zu sehen. In den letzten Rennen hatten sie immer das beste Gesamtpaket, also ist das heutige Ergebnis logisch", sagte Alonso: "Wir wissen um unsere Stärken: Teamwork und Zuverlässigkeit. Und darauf werden wir das Beste machen."

Der Spanier zeigte sich enttäuscht von den Neuentwicklungen aus der Zentrale in Maranello. Sie scheinen zwar zu funktionieren, so Alonso: "Aber während wir mit jedem Rennen kleine Schritte vorwärts machen, machen auch die anderen welche. Die Lücke bleibt unverändert."

Vierter wurde Hamilton im McLaren, der mit aufgetankten Auto unheimlich schnell war. Allerdings hatte der Brite Probleme seine Pirelli-Slicks auf Temperatur zu bringen. "Meine Reifen sind Eiswürfel", gab er während der Session über Funk an seine Boxencrew durch. Nach der Session wunderte er sich über den Vorsprung Vettels: "Ich weiß nicht, wo er die Zeit gefunden hat, aber das war verdammt schnell."

Kaum Temperatur in den Slicks

Nahezu alle Fahrer mussten mit diesem Problem umgehen. "Ich muss sagen, ich habe mit beiden Mischungen große Aufwärmprobleme. Im Qualifyiing hat man aber nicht zehn Runden Zeit, um die Reifen zum Arbeiten zu bringen", haderte Kamui Kobayashi, der wie Vettel lange in der Box warten musste. Beim Japaner in Sauber-Diensten war der Auspuff gebrochen und musste ausgetauscht werden.

1. Training: Eine Rutschpartie "schlimmer als im Regen"

Die Tendenz von Mercedes ist dagegen positiv. Bei hohen Außentemperaturen kämpfen die Silberpfeile normal mit zu schnell abbauenden Reifen, was ihnen in Austin nun offenbar entgegenkommt. Nico Rosberg wurde Siebter, Michael Schumacher kam auf Position zehn. Die Silberpfeile ließen damit die Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosejan hinter sich, die beide Abstimmungsprobleme hatten.

"Wir sind gut in unser Programm gestartet und das Auto fühlte sich besser an als beim letzten Rennen", erklärte Rosberg, der das Klassement auf harten Reifen lange anführte.

Großes Lob für den Architekten

"Der Kurs hat ganz eindeutig seine Tücken", so Schumacher gegenüber "Sky Sports F1". Dabei ging der Rekordweltmeister auf die entscheidende Stelle der Strecke genauer ein: "Speziell Kurve 19 ist heikel. Am Eingang hat man Untersteuern, das dann urplötzlich in Übersteuern umschlägt. Dort hatte nahezu jeder Probleme." Trotzdem fällt das Urteil über die Leistung des Aachener Architekten Hermann Tilke, der die Strecke entwarf, positiv aus: "Kompliment für einen fantastischen Job."

Für einen Aufreger sorgte Pastor Maldonado. Aus dem rechten Auspuffrohr schossen kurz vor Ende der Session plötzlich Flammen. "Bei Pastors letztem Run mussten wir den Motor wegen eines Luftlecks abstellen", erklärte Technikdirektor Mark Gillan. Der Venezolaner rollte noch in die Boxengasse, wo ein Mechaniker den kleinen Brand löschte.

Hülkenberg fällt weit zurück

Nico Hülkenberg kam im Force India über den 17. Platz nicht hinaus. Dabei war er in der ersten Session noch die siebtschnellste Zeit gefahren. "Heute Morgen schienen wir konkurrenzfähig und am Nachmittag mussten wir kämpfen. Wir müssen über Nacht mehr Grip finden", fasste Hülkenberg zusammen. Timo Glock wurde im Marussia 20. und ließ Witali Petrow im Caterham, seinen Teamkollegen Charles Pic und beide HRT-Fahrer hinter sich.

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Positive Randnotiz: Die Tribünen in Austin waren gut gefüllt. Wahrscheinlich waren an keinem Freitag der Saison mehr Zuschauer anwesend, als in Austin. Vielleicht etabliert sich die Formel 1 doch noch in den USA. "Als wir noch in Indianapolis fuhren, hatten wir wohl nicht einmal am Renntag so viele Zuschauer wie heute. Es ist toll zu sehen, dass die Leute schon heute so zahlreich erschienen sind und ich hoffe, es werden im weiteren Verlauf des Wochenendes noch viel mehr", sagte Hamilton.

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