Die blutige Seite der Formel 1

Von SPOX
Die Formel 1 ist bei der Mehrheit der Bevölkerung von Bahrein nicht gern gesehen
© getty

Der Große Preis von Bahrain (alle Sessions im LIVE-TICKER) ist traditionell das umstrittenste Rennen der Formel-1-Saison. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt den Zirkus von Bernie Ecclestone und den Machthabern ab. Kommt es auch in diesem Jahr wieder zu Protesten?

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Streckendaten:

  • Name: Bahrain International Circuit
  • Ort: Manama-Sakhir
  • Länge: 5,412 Kilometer
  • Runden: 57
  • Renndistanz: 308,238 Kilometer
  • Kurven: 9 Rechtskurven, 6 Linkskurven

Darauf kommt es an:

Auch wenn es an dieser Stelle um Sport und nicht um Politik gehen soll, gehört eine kurze Beschreibung der Konstellation in Bahrain zur vollständigen Berichterstattung dazu.

Das Rennen findet vor dem Hintergrund seit 2011 andauernder Proteste der schiitischen Mehrheit gegen die Diskriminierung durch das sunnitische Regime statt. Die blutigen Auseinandersetzungen haben schon eine Vielzahl Tote gefordert, zudem wird von unzähligen Fällen von Folter und Haft berichtet - unter anderem in den Katakomben der F1-Strecke.

Die Herrscherfamilie hat Bernie Ecclestone schon 2012 die Sicherheit des Fahrerlagers garantiert, was für den Formel-1-Boss Grund genug war, gegen weltweite Widerstände am Rennen festzuhalten. Damals erklärten die Demonstranten das Rennwochenende zu "Tagen des Zorns" und versuchten mit allen Mitteln, die Veranstaltung zu stören.

Vor diesem dramatischen Hintergrund scheinen großartige sportliche Analysen kaum angebracht. Dennoch die wichtigsten Stichpunkte zum Wüstenkurs: Die Organisatoren sind nach dem Intermezzo mit einer längeren Strecke 2010 wieder zum alten Streckenlayout zurückgekehrt. Das kurvige Infield zu Beginn des zweiten Sektors gibt es nicht mehr.

GP-Rechner: Jetzt den Bahrain-GP und die ganze Saison durchtippen!

Der Sand auf der Piste wird kontinuierlich für Probleme sorgen, weil er vom Wind immer wieder zurück auf die Strecke geweht wird. Die Streckencharakteristik erfordert Stärken der Autos bei der Traktion, dem Top-Speed und den Bremsen.

Schnelle Kurven gibt es weniger als in Malaysia oder China. Die DRS-Zonem befinden sich auf der Zielgeraden und vor Turn 14. Auch vor Kurve 9 sind Überholmanöver bei guter Aerodynamik möglich.

Reifen:

Weich und Medium: Härtestest in der Wüste. Bei der zehnten Austragung des Wüsten-GPs fahren die Fahrer erstmals in den Sonnenuntergang und kommen im Dunklen unter Flutlicht ins Ziel. "Beim Start des Rennens sollten die Temperaturen noch recht hoch sein. Wir haben allerdings registriert, dass die Temperaturen stark absinken, sobald die Sonne untergeht. Der Unterscheid kann bis zu 15 Grad Celsius betragen", erklärt Motorsportdirektor Paul Hembery. Die Teams müssen die Slicks also genau kennen. Gut, dass zwei der drei Tests vor der Saison in Sakhir stattfanden. Dass die Mischungen im Gegensatz zu Malaysia weicher sind, liegt aber nicht nur an den teiferen Temperaturen. Sie unterstützen die bessere Traktion aus den langsamen Kurven.

Wetter-Prognose:

  • Freitag: sonnig, 25 Grad, 20 Prozent Regenrisiko
  • Samstag: sonnig, 26 Grad, 1 Prozent Regenrisiko
  • Sonntag: sonnig, 25 Grad, 2 Prozent Regenrisiko

Die OPTA-Fakten zum Rennen:

  • Lewis Hamilton startete bisher in beiden Rennen 2014 von der Pole Position und erreichte somit zusammen mit Jim Clark die meisten Pole Positions (33) aller britischen Formel 1-Fahrer.
  • Mercedes fuhr die beiden schnellsten Rennrunden in dieser Saison: Rosberg in Australien und Hamilton in Malaysia.

  • Bei nur vier der neun Rennen in Bahrain besetzte der Sieger auch die Pole Position: Michael Schumacher 2004, Fernando Alonso 2005, Felipe Massa 2007 und Sebastian Vettel 2012.

  • Jenson Button wird in Bahrain seinen 250. Grand Prix fahren. Damit ist er hinter Rubens Barrichello (324 Rennteilnahmen), Michael Schumacher (306), Ricardo Patrese (255) und Jarno Trulli (253) erst der fünfte Fahrer, der diesen Meilenstein erreichen konnte.

  • Romain Grosjean wird in Bahrain sein 50. Rennen bestreiten. Insgesamt konnte er bisher neun Mal das Podium erreichen, der erste Podiumsplatz gelang ihm 2012 - ebenfalls in Bahrain (3. Platz).

  • In Malaysia standen Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Sebastian Vettel zum ersten Mal gemeinsam in dieser Konstellation auf dem Treppchen.

  • Fernando Alonso konnte beim Großen Preis von Bahrain bisher drei Siege feiern (2005, 2006 und 2010) - so viele wie kein anderer Fahrer auf dieser Strecke.

  • Ferrari dominierte den Großen Preis von Bahrain in den letzten Jahren. Die Scuderia konnte hier vier Siege, drei Pole Positions, drei schnellste Runden, neun Podiumsplätze und 118 WM-Punkte einfahren.

  • Sebastian Vettel gewann die beiden letzten Rennen in Bahrain.

Statistik:

  • Sieger 2013: Sebastian Vettel (Red Bull), 1:36:00,498 Stunden
  • Pole-Position 2013: Nico Rosberg (Mercedes), 1:32,330 Minuten
  • Schnellste Rennrunde 2013: Sebastian Vettel (Red Bull), 1:36,961 Minuten
  • Rekordsieger: Fernando Alonso (2005, 2006, 2010)

Zeitplan:

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