Lewis Hamilton rast zu Rekord-Pole

SID
Lewis Hamilton hängte in China Nico Rosberg deutlich ab und sicherte sich einen Rekord
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Lewis Hamilton hat sich beim Großen Preis von China im regnerischen Qualifying überlegen die Pole Position gesichert und geht damit bereits zum dritten Mal in dieser Formel-1-Saison von Startplatz 1 aus ins Rennen (So., 9 Uhr im LIVE-TICKER). Es war bereits die 34. Pole in der Karriere des Mercedes-Piloten, der damit alleiniger englischer Rekordhalter ist und Alain Prost und Jim Clark in der Rekordliste hinter sich ließ.

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"Es war eine schwierige Session, aber das Auto fühlte sich toll an. Es gibt noch Dinge, die wir verbessern können, aber wir sollten in einer guten Position für das Rennen sein", machte Hamilton seinen Verfolgern Angst, die allesamt über eine halbe Sekunde langsamer waren als der 29-Jährige. Dabei pulverisierte Hamilton die Zeiten nur in Sektor drei. Hier war er 0,7 Sekunden schneller als der Rest.

Re-LIVE: Der Qualifying-Ticker zum Nachlesen

Vor den Toren Shanghais landete Sebastian Vettel mit 1,1 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit direkt hinter seinem abermals starken Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo auf dem dritten Platz. "Schade, ich dachte, dass wir Lewis ein bisschen mehr auf die Pelle rücken können", sagte Vettel später: "Aber wir sind in einer ganz guten Verfassung und näher dran als zuletzt."

Vettel: Ricciardo macht besseren Job

Für den Weltmeister war es bereits die dritte teaminterne Niederlage im vierten Qualifying seit dem Abschied von Mark Webber. "Daniel macht einen sehr guten Job. Er hatte nicht nur ein gutes Wochenende, er hatte dauerhaft gute Wochenenden", lobte der 26-Jährige seinen jüngeren Kollegen und räumte ein, dass der Australier derzeit den besseren Job macht: "Bis jetzt holt er das Maximale aus dem Auto und ich habe damit wohl einige Probleme. Ich muss das besser hinbekommen."

WM-Spitzenreiter Nico Rosberg schaffte es auf der regennassen Piste des 5,451 km langen Kurses nur auf Platz vier, hielt aber Fernando Alonso hinter sich. Der spanische Ferrari-Pilot wurde Fünfter und hätte den Deutschen beinahe abgefangen. Doch Alonso musste abbremsen, weil sich Rosberg in der Zielkurve gedreht hatte und die Stewards Gelbe Flaggen schwenkten.

Rosberg schmeißt Bestzeit weg

Rosberg war einer Fehlinformation aufgesessen, er befand sich vor seinem Dreher auf Bestzeitkurs. "Ich war vor der letzten Kurve eine halbe Sekunde schneller, aber das Display auf dem Lenkrad zeigte, dass ich zwei Zehntel langsamer war. Deshalb bin ich das große Risiko eingegangen und habe mich gedreht. Ich dachte, ich hätte nichts zu verlieren", ärgerte sich der gebürtige Wiesbadener.

Insgesamt war der WM-Führende deshalb nach dem Qualifying unzufrieden. In Q3 sammelte er bei seiner schnellsten Runde einen Rückstand von 1,283 Sekunden auf Hamilton. Der Deutsche kommt im Gegensatz zu seinem englischen Partner im Regen schlechter mit den Bremsen zurecht. "Das Auto ist schnell, im Rennen ist trotzdem noch alles drin", machte Rosberg Mut.

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Nico Hülkenberg landete im Force India hinter den Williams-Piloten Felipe Massa (6.) und Valtteri Bottas (7.) auf Rang acht. "Q3 ist nicht schlecht. Dennoch hätte ich mir mehr erhofft", sagte der Deutsche: "Speziell die zwei Williams sind mir ein Dorn im Auge."

Jean-Eric Vergne (Toro Rosso/9.) und Romain Grosjean komplettierten die Top Ten. Der Lotus-Pilot brachte in China beim vierten Versuch somit erstmals im Jahr 2014 ein Auto seines Teams ins Q3, während Adrian Sutil im Sauber als 14. bereits im Q2 ausgeschieden war.

Durcheinander und Reifenprobleme am Sonntag?

Für den schlechtesten Deutschen besteht allerdings noch etwas Hoffnung. Schon am Sonntag könnten sich die Kräfteverhältnisse im ganzen Feld wieder verschieben, weil trockene Bedingungen angekündigt sind. "Da wird die Lücke wohl wieder größer sein", sagte Vettel einen weiteren Triumph von Mercedes voraus.

"Wenn es trocken ist, fährt der Rosberg spätestens auf der Geraden vor Start und Ziel an uns vorbei", ergänzte Motorsportberater Helmut Marko. Doch auch von hinten droht Gefahr. Vom ausbleibenden Regen könnten neben den Werksmercedes auch Force India und Williams profitieren. Bei Nässe bringt der zusätzliche Abtrieb, den der RB10 generiert, extreme Vorteile.

Zudem könnte Red Bull auch mit den Trockenreifen Probleme bekommen. "Nachdem es heute den ganzen Tag geregnet hat, wird die Piste noch reifenfordernder sein", so Marko. Schon am Freitag hatten viele Auto nach wenigen Runden Graining und mussten die Reifen wechseln.

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