Alonso und Vettel profitierten vor allem von den widrigen Witterungsbedingungen. Beim Qualifying am Samstag (14 Uhr im LIVE-TICKER) soll es ebenso trocken bleiben wie beim Rennen am Sonntag. Deshalb verzichteten sämtliche Teams im 2. Training lange darauf, die nasse Strecke zu befahren. Lediglich Williams-Pilot Valtteri Bottas traute sich und schlitterte selbst auf Intermediates mehrmals querstehend an den Leitplanken vorbei.
Das Ergebnis des 2. Freien Trainings in der Übersicht
"Wir sind heute nicht allzu viele Runde gefahren, aber es hat sich gut angefühlt", unterstrich Vettel anschließen: "Wir konnten nur wenig lernen, aber ich denke, wir haben das Auto ein wenig verbessert. Zumindest hat es sich heute Vormittag so angefühlt. Hier ist es wichtig, Vertrauen zum Auto zu haben. Dann kannst du ans Limit gehen."
Erst nach 40 von 90 Minuten begannen die Piloten langsam, die Strecke selbst abzutrocknen. In den letzten zehn Minuten war der Circuit de Monaco dann bereit für Trockenreifen. Anschließend setzte Alonso die Bestzeit, an die schnellsten Rundenzeiten aus dem 1. Freien Training kamen die Piloten aber selbst mit den weicheren Supersoft-Slicks nicht heran.
Vergne wird Fünfter
Ohnehin waren die Zeiten der Nachmittagssession nur Makulatur. Durch den dichten Verkehr fuhr Hamilton bei seinen schnellsten Runden zweimal auf ein langsameres Auto auf, Alonso hatte dagegen freie Fahrt. Ähnlich erging es Jean-Eric Vergne (1:19,351), der vor Bottas Vierter wurde.
Nico Hülkenberg (1:19,712) reihte sich als Siebter scheiterte knapp an der Zeit seines Teamkollegen Sergio Perez (1:19,668). Adrian Sutil (1:20,811) wurde nach seinem Crash am Morgen immerhin 13. und landete damit vor Rosberg, der ohne eine ernsthafte, gezeitete Runde auf Slicks 20. wurde.
"Es war unmöglich etwas zu lernen, weil die Strecke nicht wie heute Morgen war", erklärte der WM-Zweite: "Ich wollte nichts riskieren, weil die Reifen und auch die Strecke etwas kalt waren."
Ricciardo peilt Pole und Sieg an
Der Teamkollege von Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo (1:19,779), hatte schon am Morgen überzeugt und nur 0,2 Sekunden Rückstand auf die Mercedes, weshalb ihn sein neunter Platz am Nachmittag ebenso wenig störte.
"Wir sind auf Augenhöhe oder in der Nähe von ihnen", verglich der Australier sein Red-Bull-Team mit Mercedes: "Sie haben keinen Sektor, wo sie alle wegblasen. Es ist noch früh, aber wenn wir alles zusammenbekommen, können wir sie am Samstag herausfordern."
Sichert sich Red Bull wirklich die Pole Position, sind die Siegchancen groß. Bei den letzten neun Rennen im Fürstentum gewann der Pilot, der von Startplatz 1 ins Rennen ging.
Allerdings scheinen die Silberpfeile noch Reserven zu haben. "Ich bin wirklich überrascht, dass es so gut losging. Ein unglaubliches Auto und wir gehen es Schritt für Schritt an", sagte Hamilton, der die ersten Minuten am Morgen verpasste, weil er verschlafen hatte: "Das Auto verhält sich für mich viel besser als im letzten Jahr."
Räikkönen mit Getriebeproblemen
Während sein spanischer Ferrari-Teamkollege zumindest am Nachmittag ganz oben im Klassement thronte, musste Kimi Räikkönen mit dem letzten Platz Vorlieb nehmen. Sein Getriebe streikte frühzeitig, der F14T stotterte, der Finne quälte sich gerade noch in die Box und musste anschließend die restliche Session aussetzen.
Glück hatte dagegen Marcus Ericsson. Caterhams Schwede war nach dem Regen der einzige Fahrer, der die Streckenbegrenzung berührte, er konnte aber weiterfahren. Ansonsten ging der Großteil der Fahrer kaum ans Limit. Um keinen Unfall durch einen Drift zu riskieren, ließen sie noch viel Platz neben den Metallwänden.
"Ich bin sicher, wir werden hier noch einige Autos in den Leitplanken sehen", erklärte Force-India-Pilot Perez deshalb und liebäugelte mit einer Überraschung: "Hier macht der Fahrer einen größeren Unterschied als auf anderen Strecken. Mercedes und Red Bull werden wohl wieder vorne sein, aber dahinter liegen fast alle gleichauf. In diesem Jahr kann man als guter Pilot hier noch mehr ausrichten."
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